
Ansprache von Premierminister Shinzo Abe bei der Gedenkveranstaltung anlässlich des dritten Jahrestages des schweren Erdbebens im Osten Japans
am 11. März 2014
Anlässlich des dritten Jahrestages des schweren Erdbebens im Osten Japans am 11.03.2014 hielt Premierminister Abe im Rahmen der offiziellen Gedenkfeier der Regierung von Japan in Tokyo eine Ansprache. Im Folgenden gibt Neues aus Japan die Ansprache des Premierministers in deutscher Übersetzung wieder. Ausführliche und aktualisierte Informationen zum Stand der Erholung und des Wiederaufbaus in der vom schweren Erdbeben heimgesuchten Region Tôhoku sowie zur Beschleunigung des Wiederaufbauprozesses durch die Regierung finden Sie auf der Webseite der Reconstruction Agency, die der Minister für Wiederaufbau, Takumi Nemoto, am 24.02. während einer Pressekonferenz für ausländische Medienvertreter vorstellte: http://www.reconstruction.go.jp/rap/2014/02/20140224_fpc.pdf (Link zur Webseite der Reconstruction Agency – in engl. Sprache)

Foto: Cabinet Secretariat, Cabinet Public Relations Office
Ansprache von Premierminister Shinzo Abe bei der Gedenkveranstaltung anlässlich des dritten Jahrestages des schweren Erdbebens im Osten Japans am 11. März 2014
Heute erlaube ich mir, im Beisein Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin auf dieser Veranstaltung zum Gedenken an den dritten Jahrestag des schweren Erdbebens im Osten Japans im Namen meiner Regierung das Wort an Sie zu richten.
Drei Jahre sind vergangen, seit das schwere Erdbeben im Osten unseres Landes das unersetzliche Leben zahlreicher Menschen gefordert und Schäden bisher nie dagewesenen Ausmaßes insbesondere in der Region Tôhoku verursacht hat.
Wenn ich an die tiefe Trauer der Hinterbliebenen denke, die durch dieses schwere Erdbeben ihre Liebsten verloren haben, dann empfinde ich auch jetzt noch großen Schmerz in meinem Innern. Ich möchte den Hinterbliebenen heute erneut mein tief empfundenes Beileid zum Ausdruck bringen. Mein aufrichtiges Mitgefühl gilt allen, die von dieser Katastrophe getroffen wurden und besonders den Familien derjenigen, die nach wie vor vermisst sind.
Jedes Mal, wenn ich die Katastrophenregion besuche, spüre ich deutlich, wie der Wiederaufbau Stück für Stück voranschreitet, etwa wenn auf Feldern wieder ein Anbau von Feldfrüchten erfolgt, wenn in geschäftigen Fischereihäfen der Fang angelandet wird oder wenn Familien öffentlich finanzierte Unterkünfte für von der Katastrophe Betroffene beziehen. Allerdings führen noch immer viele Menschen ein Leben mit großen Einschränkungen. Und es gibt zahlreiche Menschen, die aufgrund des Atomunfalls nach wie vor nicht in ihre Heimtorte zurückkehren können.
Den Wiederaufbau noch mehr zu beschleunigen und dafür zu sorgen, dass die von dem schweren Beben betroffenen Menschen so rasch wie nur irgendwie möglich wieder ein normales Leben führen können – das ist der Weg, um die Seelen der Opfer, die vom Himmel aus über uns wachen, zu trösten. Gleichzeitig gelobe ich feierlich, dass wir uns die wertvollen Lehren, die aus den Herausforderungen infolge des schweren Erdbebens gewonnen werden konnten, entschlossen zu Herzen nehmen werden, um das Leben, die Unversehrtheit und den Besitz der Menschen in diesem Land vor künftigen Katastrophen verschiedenster Art zu schützen. Gleichzeitig werden wir unermüdlich dafür wirken, unser Land so zu gestalten, dass es gegen solche Katastrophen in hohem Maße gewappnet ist.
Die Fortschritte bei der Erholung und beim Wiederaufbau stützen sich selbstverständlich auf die Anstrengungen der Menschen vor Ort und der dafür zuständigen Institutionen, aber auch auf die vielfältige Unterstützung aus allen Teilen Japans. Nach dem schweren Erdbeben ist uns zudem von Menschen aus zahlreichen Ländern und Regionen auf der ganzen Welt, deren Vertreter heute hier anwesend sind, herzliche und ermutigende Unterstützung zuteilgeworden. Dafür möchte ich erneut meinen aufrichtigen Dank zum Ausdruck bringen.
Unsere Vorfahren haben zahllose Schwierigkeiten überwunden und sind aus diesen stets stärker als zuvor hervorgegangen. Wir heute Lebenden geloben erneut, dass wir diesem Vorbild folgen und Hand in Hand den Weg in die Zukunft beschreiten werden.
Ich möchte meine Ansprache schließen mit meinen Gebeten für den ewigen Seelenfrieden der Verstorbenen sowie mit dem innigen Wunsch, dass die Hinterbliebenen Frieden finden mögen.
den 11. März 2014
Shinzo Abe
Premierminister von Japan