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Notizen aus der Redaktion

Gedenktage in Japan: Tag der traditionellen japanischen Süßigkeiten (16. Juni)

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Bild: (c) Aflo

Unsere diesjährige Serie über Gedenk- und Aktionstage in Japan setzen wir in diesem Monat mit einem Gedenktag fort, der den Blick auf den süßen Aspekt der Esskultur Japans lenkt, nämlich dem Tag der traditionellen japanischen Süßigkeiten Wagashi no hi am 16. Juni.

Eingeführt wurde dieser Gedenktag 1979, um die große Vielfalt an Süßigkeiten, die auf traditionelle Weise in Japan hergestellt und konsumiert werden, weiter zu fördern. Das Datum geht zurück auf ein historisches Ereignis im Jahr 848, als Kaiser Nimmyo an diesem Tag den Gottheiten sechzehn Süßspeisen und Reisklöße als Opfergabe darreichte und damit um Schutz vor Krankheiten sowie um Gesundheit und Glück bat.

Die Entwicklung der Wagashi wurde auch von Impulsen außerhalb Japans beeinflusst. So haben einige Süßspeisen ihren Ursprung in China, wo sie ein wichtiger Bestandteil der vegetarischen Küche des Zen-Buddhismus waren und sind. Andere Speisen gelangten später mit portugiesischen Missionaren ins Land. Die große Beliebtheit der Teezeremonie seit der Edo-Zeit (1603-1868) führte in den verschiedenen Regionen zu zahlreichen Variationen von Süßigkeiten, von denen viele auch heute noch genossen werden.

Wagashi zeichnen sich durch die Verwendung bestimmter Zutaten aus, zu denen insbesondere die Paste der roten Azuki-Bohnen zählt; daneben sind Zucker, Reis- oder Weizenmehl sowie grüner Tee (in Pulverform) wichtige Bestandteile, während Milchprodukte in der Regel nicht verwendet werden. Zu den beliebtesten und am häufigsten zu findenden Wagashi zählen beispielsweise Manju und Dorayaki (mit Bohnenmus gefüllte Klöße mit unterschiedlichem Teig), Daifuku (Klöße aus Reismehl, ebenfalls mit Bohnenmus gefüllt) oder Kasutera (ein Biskuitkuchen mit Wurzeln in Portugal).