Filme aus Japan

„Stratosphere Girl“

Deutschland 2003, 85 min., deutsche Fassung, FSK 16

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Botschaft von Japan
.Neues aus Japan Nr.1                        Dezember 2004

 

 

 

An dieser Stelle ist es uns ein Anliegen, Sie möglichst jeden Monat mit einem aktuellen japanischen Film bzw. mit einem Film bekannt zu machen, der sich mit Japan beschäftigt. Da ich glaube davon ausgehen zu können, dass alle Fans von Takeshi Kitano – und das sind nicht wenige – „Zatoichi“ bereits gesehen haben, möchte ich Ihnen stattdessen “Stratosphere Girl“ vorstellen.

Wer „Lost in Translation“ kennt, weiß bereits um den Zauber der japanischen Metropole Tokyo - Heimatstadt und Wirkungsort Millionen hastender japanischer Geschäftsleute, anmutig im Kimono dahinschwebender Grazien, frech und bunt gekleideter Teenager, denen man nachsagt, die neuesten modischen Trends zu kreieren. Tokyo gilt heute als eine der angesagtesten und interessantesten Großstädte der Welt und ist somit auch Anziehungspunkt für viele westliche Jugendliche, die Japan kennen lernen oder auch nur Abenteuer erleben wollen. So wie die 18jährige Angela (Chloé Winkler), Hauptheldin des neuen Films von Matthias X. Oberg, die Mangas zeichnet und über die Bekanntschaft mit einem japanischen DJ auf die Spur eines Verbrechens gelenkt wird, von dem man bis zum Schluss nicht weiß, ob es real ist. Angela verdingt sich in Tokyo als Hostess zur Unterhaltung japanischer Geschäftsleute und gerät zunächst unfreiwillig in den Bann eines verschwundenen russischen Mädchens, dessen Schicksal aufzuklären zu ihrer Passion wird. So banal der Plot klingt, so ist er leider auch. Dem Barbie-Gesicht der Hauptdarstellerin sind die Beweggründe ihres Handelns nicht anzusehen, weshalb uns Regisseur Matthias X. Oberg durch ihre Off-Stimme auf die Sprünge hilft. Das ist nicht wirklich vonnöten, denn die Handlung ist durchschaubar und entbehrt jeder Spannung. Wer Bill Murray in der japanischen Fremde gesehen hat und sich erneut eine solch sensible Bebilderung des unausweichlichen Kulturschocks für Ausländer in Japan erhoffte, sieht sich getäuscht. Oberg fährt auf nahezu jedes Klischee ab, welches man je mit Japan und seinen Menschen in Verbindung brachte. Dies macht den Film für Japankenner zum Ärgernis – für Freunde von Manga und Anime jedoch mag er durchaus ein Schmankerl sein: der Film ist schnell geschnitten, Mangasequenzen lassen die Realität mit der Gedankenwelt der Hauptheldin verschmelzen. Das ist gutes Handwerk, was über die Defizite der Handlung hinwegsehen lässt.

Fazit: Der Film ist definitiv kein „Muss“ für Japanfreunde – aber jene, die Manga und Anime lieben und die innovative Ansätze zu schätzen wissen, werden auf ihre Kosten kommen.

 
 

J.G.(Diese Rezension stellt eine individuelle Meinung dar und vertritt nicht die offizielle Haltung der Botschaft von Japan)  

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