Botschaft von Japan
.Neues aus Japan Nr.8                               Juli 2005

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Home
  UNESCO
  Neue Technologie
  Arbeitsplatzprogramm
  Interview
  Japanisch lernen
  Filme aus Japan
Kalender des Monats

 

 

 

Arbeit auf Probe als Einstieg in das Berufsleben

Programm zur Vermittlung von Arbeitsplätzen für junge Berufstätige


 

 

 

 

 

 

Viele Industriestaaten stehen vor der schwierigen Aufgabe, wie sie angesichts steigender Arbeitslosigkeit und der raschen Ausbreitung schlecht bezahlter Aushilfsjobs jungen Menschen reguläre Arbeitsplätze anbieten können. In manchen Fällen rührt das Problem von der Kluft her, die zwischen den Vorstellungen junger Berufstätiger über Arbeitgeber oder die angestrebte Tätigkeit und der Realität am Arbeitsplatz besteht. Die in Japan unternommenen Lösungs-versuche erfahren zunehmend auch international Aufmerksamkeit, da man sich in diesem Land darauf konzentriert, junge Menschen mit solchen Tätigkeiten zusammenzuführen, die zu ihnen passen.

Schließen der Kluft
Im Dezember 2001 startete das Ministerium für Gesundheit, Arbeit und Soziales ein Programm, bei dem Arbeitgeber junge Berufstätige für eine in der Regel dreimonatige Probezeit einstellen können. Dieses Programm zielt vor allem darauf ab, junge Berufstätige davon abzuhalten, nach zwei oder drei Jahren ihre Arbeit aufzugeben, weil diese oft glauben, dass die Arbeit nicht ihren Vorstellungen entspricht. Jedes Unternehmen, das junge Berufstätige einstellt, erhält einen monatlichen Zuschuss von 50 000 Yen (knapp 400 Euro) für jeden Teilnehmer während der Probezeit. Nachdem diese abgelaufen ist, kann der Beschäftigte als regulärer Arbeitnehmer angestellt werden, vorausgesetzt beide Seiten glauben, dass sie zueinander passen.

Die Teilnehmer des Programms sind unter 35 Jahre alt und haben ihren Arbeitsplatz durch Hello Work, das landesweite Netzwerk öffentlicher Arbeitsvermittlungen gefunden. Während der Probezeit können die jungen Arbeitnehmer herausfinden, ob ihnen die derzeit ausgeübte Tätigkeit liegt. Zugleich bietet sich ihnen die Möglichkeit zu bestimmen, was sie tun müssen, um ihre Fähigkeiten weiter zu verbessern. Die Arbeitgeber wiederum nutzen diese Zeit um festzustellen, ob die Beschäftigten über die richtige Einstellung und Fähigkeiten verfügen, um erfolgreich mit den Kollegen zusammenarbeiten zu können.

Ein Handelsunternehmen für zahnmedizinische Ausrüstung hat im Rahmen dieses Programms acht junge Berufstätige eingestellt. Das im Tokyoter Bezirk Taito ansässige Unternehmen ist von der Beratung bei der Gründung von Zahnarztpraxen bis hin zur Belieferung der Praxen mit entsprechender Ausrüstung und Medikamenten aktiv. Neben dem benötigten Fachwissen schätzt das Unternehmen seine Beschäftigten auf Probe auch in Bezug auf Haltung und allgemeine Fähigkeiten ein, z.B. ob diese auf Vertrauen basierende Beziehungen zu den Kunden aufbauen können. Ein Mitarbeiter des Unter-nehmens meint: „Wir nutzen dieses System um sicherzustellen, dass wir die geeignetsten Mitarbeiter einstellen, da eine kurzfristig getroffene Entscheidung über eine feste Anstellung große Risiken in sich birgt.“

Freeter im Blick
Im Haushaltsjahr 2003 beteiligten sich laut Ministerium ca. 37 700 Personen an diesem Programm, von denen 32 000 die Probezeit vollständig absolvierten. Von diesen wiederum wurden 80% als reguläre Mitarbeiter übernommen. Das Ministerium zielt darauf ab, die Teilnehmerzahl des Programms im Haushaltsjahr 2005 auf 60 000 aufzustocken.

Das Ministerium hofft, dass viele der Teilnehmer aus der Gruppe der sogenannten Freeter (junge Menschen, die in keinem regulären Beschäftigungsverhältnis stehen, sondern einen oder mehrere Aushilfsjobs ausüben) kommen werden. Die Zahl der Menschen zwischen 15 und 34 Jahren, die nach dem Schul- bzw. Hochschulabschluss als Freeter arbeiten oder arbeiten wollen, lag 2003 bei 2,17 Millionen und nimmt jährlich um ca. 100 000 zu.

Gerade jetzt, wo der Arbeitsmarkt erste Anzeichen für eine Erholung zeigt, möchte das Ministerium mehr Freeter zu regulären Arbeitnehmern machen. Einer der Schritte dafür war das Anheben des Höchstalters der teilnehmenden Freeter am Programm von 29 auf 34 Jahre im Oktober 2004. Dies ist Bestandteil des Plans des Ministeriums das Programm weiter auszuweiten, das in seiner Anfangsphase so erfolgversprechend läuft.

                                                                                                       (Quelle: Web Japan)

                                                                                                               Druckversion
 

Home | Kalender des Monats

UNESCO | Neue Technologie

5 6 Arbeitsplatzprogramm | Interview | 5 8 Japanisch lernen | 5 9 Filme aus Japan