Botschaft von Japan
.Neues aus Japan Nr.16                                März 2006

 

 

 

 

                 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Reisen in Japan: Vorschlag für einen Tagesausflug nach Nikko
Nikko - Natur und Welterbestätten

 

 

 

 

 

 

 

   

Reiseroute: 

Tobu Nikko Bahnhof  

 

50 Min. mit dem Bus

 

Futarasan-jinja  

 

Chugushi-Schrein  

 

2 Minuten zu Fuß

 

Chuzenji-ko See  

 

20 Minuten zu Fuß

 

Kegon-no-taki Wasserfall  

 

40 Min. mit dem Bus

 

Nikko-san’nai  

 (Toshogu Schrein, Futarasan-jinja Schrein, Rin’no-ji Tempel)

 

10 Min. mit dem Bus

 

Nikko (Übernachtung)  
     

Mit seiner außerordentlichen landschaftlichen Schönheit und den zahlreichen kulturellen Stätten beherbergt die Region um Nikko so viele Sehenswürdigkeiten, dass ein Tag kaum ausreicht, um sich alles anzuschauen. Als erstes fährt man zum See Chuzenji-ko. Um dorthin zu gelangen, muss man den steilen Abhang des Iroha-zaka hinaufsteigen, eine gewundene Straße mit zahlreichen scharfen Biegungen. Der Iroha-zaka soll seinen Namen von den 48 Biegungen erhalten haben, die an die 48 Schriftzeichen erinnern, welche die Grundlage der japanischen Schrift bilden. Die umgebenden Berge bieten besonders im Herbst wegen der Färbung des Laubes einen zauberhaften Anblick. Zu dieser Jahreszeit drängen sich daher auf der Straße die Autos dicht an dicht.

Der See Chuzenji-ko hat einen Umfang von etwa 25 Kilometern und entstand, als durch einen Ausbruch des Vulkans Nantai-san der Abfluss eines Gewässers blockiert wurde. Der Spiegel des Sees liegt 1.269 Meter über dem Meer; er ist damit einer der höchsten Seen in Japan. Zunächst besucht man den Futarasan-jinja Chugushi-Schrein am Ufer des Sees und unternimmt dann einen Spaziergang am See entlang. Der Futarasan-jinja Schrein besteht aus drei Schreinen, von denen der Chugushi einer der Hauptkomplexe ist. Er erhielt seinen Namen („Innerer Schrein“), weil er genau zwischen dem Hauptschrein des Nikko-san Berges und dem Okumiya-Schrein auf der Spitze des Berges Nantai-san liegt, der hinter diesem Hauptschrein emporragt.

Das eindrucksvolle rot lackierte Schrein-Tor bietet für sich genommen bereits einen wunderschönen Anblick, aber auch andere Dinge innerhalb des Schreingeländes sollte man nicht versäumen sich anzuschauen: das Hauptgebäude des Schreins, „Honden“, das als bedeutendes nationales Kulturgut gilt, der „Haiden“-Schrein, der als Gebetshalle dient, und das Schatzhaus, zu dessen Inventar das größte Schwert Japans und ein mikoshi, ein tragbarer Schrein aus der Nanboku-cho Periode (1336-1392), zählt. Da der Chugushi-Schrein genau in der Mitte des Abhangs des Nantai-san liegt, hat man von dort einen guten Ausblick auf den See Chuzenji-ko.

Wenn man den See noch weiter genießen möchte, bietet sich eine Fahrt in einem der Ausflugsboote an. Es gibt zahlreiche verschiedene Routen, die von einem kurzen Abstecher zum gegenüberliegenden Ufer des Sees bis zu einer Rundreise um den ganzen See herum reichen (Betrieb von April bis November).

Nach dem Besuch dieses Schreins macht man sich auf den Weg zum Kegon-no-taki Wasserfall und genießt dabei die Landschaft um den Chuzenji-ko See. Sobald man den Quellbad-Ort Chuzenji-onsen hinter sich gelassen hat, wo sich Souvenirläden und Restaurants aneinander reihen, gelangt man zum Eingang des Kegon-no-taki Wasserfalls, der einer der drei höchsten Wasserfälle Japans ist. Das Wasser des Chuzenji-ko fällt hier ohne Stufen von einer scharfen Klippe 97 Meter in die Tiefe und bildet so ein beeindruckendes Naturwunder. Für seine Höhe ist der Wasserfall recht schmal, so dass es den Eindruck hat, dass das Wasser dröhnt. An der Spitze des Wasserfalls gibt es einen Aussichtspunkt, der frei zugänglich ist, und mit einem Aufzug kann man zum Becken am Fuß des Wasserfalls hinabfahren. Der Anblick des hinabstürzenden Wassers genau vor den Augen und das Tosen bieten ein überwältigendes Schauspiel.


Nachdem man sich die wichtigsten landschaftlichen Sehenswürdigkeiten von Nikko angeschaut hat, macht man sich auf den Weg zu Nikko-san’nai, das auf der Liste der Weltwerbestätten steht. Nikko-san’nai besteht aus zwei Schreinen, dem Toshogu Schrein und dem Futarasan-jinja Schrein, und einem Tempel, dem Rin’no-ji Tempel. Es handelt sich um ein weites Gebiet heiligen Bodens, in dem Buddhismus und Shintoismus zusammengeführt wurden. Seine Geschichte reicht bis ins 8. Jh. und zum Komplex des Shihonryu-ji Tempels zurück, dem Vorgänger des Rin’no-ji Tempels. Nikko-San’nai beherbergt neun Nationalschätze und 94 bedeutende nationale Kulturgüter. Selbst ein Besuch nur der wichtigsten Gebäude dauert drei bis vier Stunden.

Zunächst folgt man der Omote-sando Straße zum Rin’no-ji Tempel. Hinter der breiten und schnurgeraden Straße kann man das größte steinerne Schreintor Japans sehen, das Ichi-no-torii des Toshogu Schreins. Zusammen mit der breiten Straße bietet es einen großartigen Anblick. Folgt man der Straße ein wenig, sieht man auf der rechten Seite eine große Steinsäule und ein schwarzes Tor mit der Inschrift „Nikko-san Rin’no-ji - Nikko-Berg Rin’no-ji-Tempel“. Der Rin’no-ji ist ein berühmter historischer Tempel, an dem während der Kamakura-Zeit (1192-1333) Prinzen aus der Kaiserfamilie als Priester wirkten. Überall auf dem Tempelgelände stehen Gebäude und Pagoden unterschiedlicher Größe. Eines der Gebäude, Sanbutsudo, ist 32 Meter breit und 25 Meter tief und damit das größte Gebäude innerhalb der Nikko-san’nai. Sein Anblick aus der Nähe vermittelt einen überwältigenden Eindruck seiner Größe. Das Gebäude ist außen mit rotem Lack bemalt und beeindruckt sehr. In seinem Innern befinden sich drei goldene Buddha-Statuen. Jede Statue ist acht Meter hoch und erstrahlt in einem geheimnisvollen Glanz. Man kann die Statuen aus nächster Nähe betrachten.

Die nächste Station ist der Toshogu Schrein. Nachdem man unter dem Ichi-no-torii Schreintor hindurchgeschritten ist, erblickt man auf der linken Seite eine 35 Meter hohe fünfstöckige Pagode, die mit rotem Lack bemalt ist. Zum Toshogu Schrein gelangt man durch das vordere Tor Omote-mon. Der Schrein wurde 1617 errichtet, um die sterblichen Überreste von Tokugawa Ieyasu, dem ersten Shogun aus der Familie Tokugawa und Begründer des Edo-Shogunats, aufzunehmen. Das Gelände beherbergt überaus reich verzierte und herrlich anzuschauende Schreingebäude, die mit detailreichen Skulpturen und Blattgold verziert sind. Schreitet man durch das vordere Tor, steht zur Linken der Shinkyusha Stall mit seinen acht Affen-Skulpturen, die verschiedene Aspekte im Leben der Menschen darstellen. Besonders berühmt sind die drei Skulpturen, die die Kindheit zeigen: Einer der Affen hält sich die Augen zu, der zweite seine Ohren und der dritte seinen Mund. Zusammen repräsentieren sie die moralischen Gebote: „Schaue nichts Böses, höre nichts Böses, sprich nichts Böses.“ Geht man weiter, kommt man zum Yomei-mon Tor, das von allen Gebäuden des Hauptschreins des Toshogu als das prächtigste gilt. Dieses zweistöckige Turmtor ist elf Meter hoch und mit 508 Skulpturen verziert. Jede einzelne ist mit ihren leuchtenden Farben ein kleines Meisterwerk. Ganz unbewusst verliert der Betrachter sich hier in den zahlreichen dargestellten Details. Etwas, was man ebenfalls nicht versäumen sollte sich anzuschauen, ist die Skulptur einer schlafenden Katze am Tor Higashi-kairo Kuguri-mon, die vom berühmten Architekten und Bildhauer Hidari Jingoro stammt. Das Deckengemälde in der Gebetshalle (haiden) des Schreins zeigt einhundert Drachen, von denen jeder eine andere Gestalt hat. Sehenswert ist zudem der dröhnende Drache („Naki-ryu“), der auf die Decke der Honjido Halle gemalt ist. Er heißt so, weil sich beim Schlagen eines Holzstücks direkt unter dem Bild der entstehende Klang wie das Dröhnen eines Drachens anhört.

Nach dem Besuch des Toshogu Schreins wendet man sich dem Futarasan-jinja Schrein zu. Dieser Schrein ist drei Gottheiten geweiht: dem Gott des Berges Nantai-san (der auch Berg Futara-san genannt wird), eines der Symbole Nikkos, und den Göttern der beiden Berge Nyoho-san und Taro-san, die hinter dem Nantai-san liegen. Nachdem man das Shin-mon Tor durchschritten hat, steht man vor der Haiden Gebetshalle. Für ein Gebäude in Nikko-san’nai ist es ungewöhnlich schlicht, da es keinerlei Skulpturen oder anderen Schmuck besitzt. Gerade dadurch vermittelt es aber einen Eindruck von Stärke. Hinter dieser Gebetshalle liegt die Haupthalle Honden, die 1619 errichtet wurde und damit das älteste Gebäude innerhalb der Nikko-san’nai ist. Dort befindet sich an einer Ecke der Haupthalle eine kleine Quelle namens Futara Reisen (Heilige Quelle), aus der zwei Arten von Wasser fließen: „Sake no izumi - die Reiswein-Quelle“ und „Chie no izumi - die Weisheitsquelle“. Wenn man davon trinkt, soll dies das Sehvermögen verbessern und die Jugend bewahren. Bei dem Rastplatz neben der Quelle bekommt man Kaffee und Tee serviert, die aus dem Wasser dieser Quelle zubereitet werden.

Nach einer kurzen Rast macht man sich auf den Weg zum Hotel. Es gibt eine große Zahl von Herbergen und Hotels in der Umgebung von Nikko-san’nai. Und auch in den Quellorten Chuzenji- und Yumoto-onsen in der Nähe des Sees Chuzenji-ko bestehen zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten.

(Quelle: Japan National Tourist Organization; das engliche Original wurde für NaJ ins Deutsche übersetzt.)
 

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