Botschaft von Japan
.Neues aus Japan Nr.16                                März 2006

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Kanji des Monats:taku

 

 

 

 

 

        ta(ku) = heizen, verbrennen

Das diesmonatige kanji haben wir der diesjährigen Berlinale zu verdanken – bzw. dem wunderbaren kanadisch-japanischen Film „Kamataki“ von Claude Gagnon, der in der Kategorie „14 plus“ eine lobende Erwähnung bekam.

Kamataki ist das Feuer im Brennofen (kama), in dem ein japanischer Künstler seine traditionelle Keramik brennt. Von der Temperatur und Intensität dieses Holzscheitfeuers hängt die Qualität der entstehenden Kunstwerke entscheidend ab. Tatsächlich verhilft hier vor allem diese Erfahrung mit den Urkräften der Natur, die übertragene Verantwortung und eigene körperliche Anstrengung (das Feuer während des Brennprozesses auf gutem Niveau zu erhalten) einem jungen Mann, seine Lust am Leben wiederzufinden. Aber es soll uns ja hier nicht um den Film an sich gehen, obwohl ich sehr hoffe, dass er bald einen deutschen Verleih und in die hiesigen Kinos findet! Und dann wird er sicher auch in unserer Filmrubrik besprochen und beworben werden.

Das Zeichen an sich ist schnell hergeleitet, wenn wir der Erklärung des Kanji-Herkunftslexikons Kanjigen des Verlags Gakken folgen: Wir haben bereits das Feuer (hi) und den Baum  (ki), der natürlich auch für „Holz“ steht, kennen gelernt. Wer aber die Chance hatte, diesen Film zu sehen, kann nachvollziehen, dass sehr viel Holz verfeuert wird, um eine Ladung Keramik zu brennen – ein „kleiner Wald“  (hayashi) wurde erst in ordentlich gebündelten Scheiten aufgestapelt, nur um dann schubweise an die gefräßigen Flammen verfüttert zu werden.

Das Schöne aber ist, dass Sie sich dieses kanji nur angucken müssen, und mit etwas Phantasie können Sie diese ursprünglich gestapelten Holzscheite sehen, die ins züngelnde Feuer geworfen werden, welches alsbald das hellbraune Holz versengt und jede Ordnung zersprengt...

Für diejenigen, die es noch genauer wissen möchten, gibt es noch eine andere Erklärung zur Herkunft des Zeichens, nämlich die des Kanji-Lexikons des Verlags Obunsha. Demnach kommt der obere Bestandteil mit den zwei Bäumen (hayashi) ursprünglich von dem Zeichen (han, später fun), welches das Geräusch eines knisternden Feuers wiedergibt. Irgendwann wurde dieser Teil des Zeichens abgekürzt und nur noch, so wie wir es heute kennen, durch zwei Bäume dargestellt. Nach dieser Theorie setzt sich unser Zeichen also aus Feuer und aus dem Geräusch eines knisternden Feuers zusammen - ein Geräusch, dass wir uns sehr gut vorstellen können, wenn wir in der jetzigen kalten Jahreszeit an wärmende Kaminfeuer denken.

Wenn Sie also bald ein Osterfeuer entzünden oder in ein Kaminfeuer gucken, denken Sie an unser Zeichen. Zur Not kann man es sich übrigens auch beim Abbrennen von Räucherstäbchen in Erinnerung rufen – dabei würde man auch dieses kanji  (taku) verwenden.

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