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Grundlegende Punkte -
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Nachhaltige Entwicklung durch Erhaltung der Umwelt in Übereinstimmung
mit der Entwicklung stellt eine globale Herausforderung dar.
Allein das Einhalten der
Verpflichtungen zur Reduzierung von Treibhausgas-Emissionen gemäß dem
Kyoto-Protokoll kann die negativen Auswirkungen des Klimawandels nicht
verhindern. Um den Ausstoß von Treibhausgasen zu verringern, sind
weltweite Maßnahmen erforderlich, die sowohl die Industrie- als auch die
Entwicklungsländer einschließen. Zudem sind die Auswirkungen des
Klimawandels in einigen Ländern bereits sichtbar geworden. Es ist daher
unbedingt notwendig, in den Entwicklungsländern, die für diese
nachteiligen Auswirkungen besonders anfällig sind, Maßnahmen zur
Anpassung zu treffen.
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Japan unterstützt Entwicklungsländer mit Blick auf eine weltweite
Bekämpfung des Klimawandels.
Es ist für alle
Staaten von großer Bedeutung, dass sie sich des Problems Klimawandel
ihren jeweiligen Fähigkeiten entsprechend annehmen. Zusätzlich trägt der
Ausbau der Kapazitäten der Entwicklungsländer für die Bekämpfung des
Klimawandels auch zur nachhaltigen Entwicklung sowie zum Erreichen der
Millennium-Entwicklungsziele bei. Japan nutzt seine Erfahrung und
Expertise, um auf den Gebieten Linderung der Auswirkungen bzw. Anpassung
an den Klimawandel technische Zusammenarbeit anzubieten. Auf diese Weise
leistet es einen Beitrag zur Ausweitung von Maßnahmen gegen den
Klimawandel in den Entwicklungsländern.
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Japan nimmt eine führende Rolle bei der Realisierung effizienter
Maßnahmen gegen die globale Erwärmung ein.
Japan beteiligt sich
aktiv an der Vermeidung negativer Auswirkungen des Klimawandels und
wirkt bei der Gestaltung eines effizienten Rahmenwerks für die Zukunft
mit. Hierbei nimmt Japan eine führende Stellung bei der Anpassung an die
Auswirkungen des Klimawandels durch die Gewährung von staatlicher
Entwicklungshilfe (ODA) auf bilateraler und multilateraler Ebene ein.
I. Japans ODA im Bereich Klimawandel
1. Die Kyoto-Initiative
Auf der 3. Sitzung der Konferenz der Vertragsstaaten der
Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (COP3) im Jahre 1997 verkündete
Japan die „Kyoto-Initiative“, um die Maßnahmen der Entwicklungsländer gegen
die globale Erwärmung vor allem durch ODA zu unterstützten.
Drei Säulen der Kyoto-Initiative:
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Zusammenarbeit bei der Entwicklung von Kapazitäten. (In den fünf Jahren
ab dem Finanzjahr 1998 bildet Japan 3000 Personen in den Fachgebieten
aus, die mit globaler Erwärmung zusammenhängen.)
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Darlehen im Rahmen der ODA zu Vorzugsbedingungen.
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Effiziente Nutzung und Transfer von Technologie und Know-how aus Japan.
Auf der Grundlage dieser Initiative hat Japan im Zeitraum der Finanzjahre
1998 bis 2005 in den Bereichen im Zusammenhang mit globaler Erwärmung wie
z.B. Luftverschmutzung, Müllentsorgung, energiesparende Technologien,
Erhaltung der Wälder und Aufforstung rund 15.000 Personen ausgebildet.
Zusätzlich wurden im Rahmen der ODA von Dezember 1997 bis März 2006
Darlehen zu Vorzugsbedingungen in Höhe von insgesamt 1,141 Bill. Yen (92
Projekte) für Maßnahmen gegen die globale Erwärmung bereitgestellt.
2. Statistische Angaben über Japans Zusammenarbeit
Japan war auf bilateraler Ebene von 2000 bis 2004 weltweit das wichtigste
Geberland von ODA in den Bereichen Energie, Wasser und Abwasser,
Landwirtschaft, Forsten sowie Umweltschutz.

II. Japans Maßnahmen:
Unterstützung für die Linderung
der Auswirkungen des Klimawandels
1. Unterstützung beim Sparen von Energie
Das Einsparen von Energie dient nicht allein der Verhütung der globalen
Erwärmung, sondern reduziert auch den Energieverbrauch in den
Entwicklungsländern und leistet einen Beitrag zur Energiesicherheit. Japan
unterstützt die Anstrengungen der Entwicklungsländer und nutzt hierfür den
Wettbewerbsvorteil seiner weltweiten Spitzenstellung im Bereich
Energieeffizienz, die nach den Erfahrungen zweier Ölkrisen erreicht wurde.
Beispiele für Japans Zusammenarbeit:
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„Projekt Trainingszentrum für Energie-Manager“ in Thailand
(Technische Zusammenarbeit, 2002-2005, 450 Mio. Yen)
In Thailand verpflichtet das Gesetz zur Förderung des Energiesparens
Produktionsstätten und Gebäudeanlagen zur Anstellung von Personen, die
für das Energiemanagement verantwortlich sind. Japan hat einen Beitrag
für ein effizienteres Energiemanagement geleistet, indem es Experten
entsendet sowie Trainingsprojekte durchgeführt hat, um die Fähigkeiten
der Manager zum Aufstellen von Energiesparplänen weiter zu entwickeln.
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„Projekt Energieerhaltung“ in der Türkei
(Technische Zusammenarbeit, 2000-2005, 670 Mio. Yen)
Japan
hat durch Training und die Entsendung von Experten den Aufbau von
Kapazitäten der Verwaltung in der Türkei für das Erstellen von
diesbezüglichen Maßnahmen sowie der Unternehmen, Anstrengungen zur
Erhaltung von Energie zu bewerten, unterstützt. Es wird geschätzt, dass
die Energieeffizienz des Industriesektors in der Türkei während der
fünfjährigen Zusammenarbeit um bis zu 5 % gesteigert wurde.
2. Unterstützung bei der Einführung neuer und erneuerbarer Energien
Die Nutzung neuer und erneuerbarer Energien wie z.B. Stromerzeugung durch
kleinformatige Wasserkraftwerke sowie Windkraftanlagen ist wichtig, um den
Zugang der Entwicklungsländer zu Energie zu verbessern, den Ausstoß von
Treibhausgasen und Substanzen, die zur Luftverschmutzung beitragen, zu
verringern sowie um eine nachhaltige Entwicklung sicherzustellen.
Beispiele für Japans Zusammenarbeit:
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„Projekt Windkraftanlage Zafarana“ in Ägypten
(ODA-Darlehen, 2003, 13,497 Mrd. Yen)
Ägypten
fördert die Nutzung neuer und erneuerbarer Energien, um seine
Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern. Japan hat die
Errichtung einer Windkraftanlage mit einer Leistung von 120 MW in
Zarafana an der Küste des Roten Meeres unterstützt. Im Vergleich zur
thermischen Stromerzeugung in gleicher Größenordnung wird der Betrieb
dieser Anlage den Ausstoß von Kohlendioxid schätzungsweise um 250.000
Tonnen pro Jahr reduzieren. Japan und Ägypten haben ein
CDM-Antragsverfahren (Clean
Development Mechanism) eingeleitet.
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„Projekt Wasserversorgung in Küstenregionen“ in Guinea
(Zinsloser und rückzahlungsfreier Zuschuss, 1999-2000, 1,284 Mrd. Yen)
Japan
hat den Bau von Anlagen zur Wasserversorgung unterstützt, um Trinkwasser
zu sichern. Dazu gehörten Brunnen mit Fußpumpen, sowie kleinformatige
Wasserversorgungsanlagen, die mit Solarenergie betrieben werden. Dadurch
wurde die Arbeit der Frauen und Kinder beim Wasserholen erleichtert und
zugleich der Zugang zu sauberem Trinkwasser sichergestellt.
III. Japans Maßnahmen:
Unterstützung bei der
Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels
Um die Anfälligkeit der Entwicklungsländer für die Auswirkungen des
Klimawandels zu verringern, ist die Entwicklung einer langfristigen Vision
von großer Bedeutung. Japan setzt sich aktiv für die Hilfe in Bereichen ein,
die mit der Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels im Zusammenhang
stehen. Dazu zählen u.a. Katastrophenprävention, Wasser und Abwasser,
Landwirtschaft, Gesundheit, Umwelt und Infrastruktur.
Beispiele für Japans Zusammenarbeit:
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Katastrophenprävention - Gegenmaßnahmen gegen Flutwellen durch
Bau von Küstenschutzanlagen (Insel Mare, Malediven)
Die
Insel Mare wurde 1987 bei einem Sturm zu einem Drittel überflutet. Japan
stellte daraufhin noch im gleichen Jahr einen zinslosen und
rückzahlungsfreien Zuschuss für den Bau einer Küstenschutzanlage zur
Verfügung. 2002 wurde die 6 km lange Anlage fertiggestellt.
Dank dieser Küstenschutzanlage gab es bei der Flutkatastrophe im
Indischen Ozean im Dezember 2004 trotz 3 m hoher Wellen keine Todesopfer
auf der Insel und es wurden auch keine Gebäude beschädigt.
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Wasserressourcen - Integriertes Management von Seen zur Erhaltung
der Umwelt von See- und Marschgebieten (Trainingskurs)
Managementpläne
für Wasserressourcen, die auf einem umfassenden Verständnis des
Wasserkreislaufs und seiner Nutzung basieren, sind unerlässlich, um die
Wasserressourcen in den kommenden Jahrzehnten effizient zu nutzen.
Japan bietet einen Trainingskurs an, der auf seinem Wissen und der
Technologie von Integriertem Management von Seen (ILBM), den in Japan
geltenden Rechtsvorschriften sowie seinen Entwicklungsaktivitäten
basiert, die von den Erfahrungen mit dem Biwa-See und anderen Seen in
Japan profitieren. Im Rahmen des Trainingskurses fördert Japan das
Bewusstsein für die Bedeutung und die praktischen Techniken für
umfassende Kapazitäten im Bereich Umweltmanagement wie etwa das
Management von Seen, die Kontrolle der Wasserqualität sowie die
Erhaltung des Ökosystems.
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Landwirtschaft - Verbreitung von NERICA (Uganda)
Japan
unterstützt in Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen wie
UNDP, FAO und CGIAR die Forschung, Entwicklung und Verbreitung von
NERICA (Neuer Reis für Afrika). NERICA besitzt eine hohe
Widerstandsfähigkeit gegen Trockenheit, Krankheiten sowie
Insektenschädlinge und ist sehr viel ertragreicher als normaler Reis. In
Uganda führt Japan zusammen mit NGOs Anleitungen für den Anbau sowie
Seminare zur Produktion von Dreschmaschinen durch. Dank der japanischen
Hilfe und der Förderung von Seiten der NGOs wurde die Anbaufläche von
NERICA von ca. 1500 Hektar im Jahr 2002 auf über 10.000 Hektar im Jahr
2005 ausgeweitet.
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Umwelt - Ländliche Entwicklung zur Vorbeugung der Wüstenbildung,
wobei die Menschen im Mittelpunkt stehen (Mali)
Beim Kampf gegen die Wüstenbildung sind Anstrengungen zur Selbsthilfe
der Menschen vor Ort von großer Bedeutung. Solche Anstrengungen
beinhalten die erneute Überprüfung konventioneller
Produktionsaktivitäten sowie die Planung und Umsetzung nachhaltiger
Entwicklungspläne, durch welche die Wüstenbildung nicht weiter
beschleunigt wird. Japan gewährt seine Hilfe, um Entwicklungspläne für
den ländlichen Raum zum Kampf gegen die Wüstenbildung aufzustellen.
Dabei wird der Lebensstil überprüft und es wird ein angemessenes
Management der natürlichen Ressourcen unter aktiver Teilnahme der
Menschen vor Ort umgesetzt.
Als Pilotprogramm führt Japan insbesondere eine Kombination
kleinformatiger Projekte durch. Auf der einen Seite unterstützt Japan
die Wiederaufforstung, die eine langfristige Perspektive erfordert, um
deren Auswirkungen erkennen zu können. Auf der anderen Seite unterstützt
es die Einführung neuer Kochöfen, deren Auswirkungen rascher zu erkennen
sind. Darüber hinaus fördert Japan im Rahmen dieses Programms das
Training von Ausbildern und Führungspersönlichkeiten in sechzig Dörfern.
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