Im August hat man auch mal Muße, sich diversen Zeitvertreiben hinzugeben und da am 19. August der japanische Tag des Haiku ist, werden wir uns dem erbaulichen Haiku-Dichten widmen.
Diese kurzen, sich nicht reimenden Dreizeiler im Versmaß von nur 5, 7, 5 Silben beinhalten normalerweise ein Wort, das direkt die Stimmung einer bestimmten Jahreszeit hervorrufen soll.
An dieser Stelle wollen wir nun aber gar nicht selber dichten, sondern uns lieber nur die kanji dazu anschauen. Das Wort „Haiku“ besteht aus zwei kanji, von denen wir das erste bereits in diesem März gelernt haben: 俳 HAI (Schauspieler/in).
Das zweite ist nun unser kanji für diesen Monat:
句 KU – Phrase, Satz, Vers, Redensart
Die Umfassung haben wir vor einem guten Jahr einmal entdeckt bei 旬 JUN, SHUN, (tooka) – Dekade (10 Tage), Periode, Saison. Innen haben wir dieses Mal aber nicht „Sonne/Tag“ 日 HI, nichi, sondern den „Mund“ 口 kuchi.
Es wird also nicht die Zeit, sondern die Sprache gegliedert. Eigentlich logisch oder? Die wahre Entstehungsgeschichte ist vielleicht eine ganz andere, aber merken kann man es sich gerne so.
Wir hoffen, Sie finden in diesem Monat angenehme Mußestunden und vielleicht Ihre kreative Ader. Einen schönen August und fröhliches Dichten!
