Über uns
2023/1/6
Willkommen auf der Homepage der Botschaft von Japan!
Ich wünsche Ihnen allen ein gesundes neues Jahr 2023!
Im vergangenen Jahr war für Japan, was die Beziehungen zu Deutschland betrifft, der Sieg der japanischen Nationalelf bei der Fußballweltmeisterschaft in Katar am 23. November gegen den viermaligen Weltmeister Deutschland, wo beide Teams erstmals bei einer WM aufeinandertrafen, ein historisches Ereignis. Zudem konnten aufgrund der Lockerungen der zum Schutz gegen das Coronavirus erlassenen Beschränkungen nach drei Jahren endlich wieder zahlreiche Veranstaltungen in Präsenz durchgeführt werden. Da in meinem letzten Grußwort bereits der Zeitraum bis Ende Juli letzten Jahres behandelt wurde, möchte ich an dieser Stelle vor allem über die Zeit danach berichten sowie einen Ausblick auf das neue Jahr geben.
1. Deutscher G7-Vorsitz
Auch in der zweiten Jahreshälfte 2022 wurden die Zusammenkünfte im Rahmen des deutschen G7-Vorsitzes fortgeführt. So fanden in der dritten Septemberwoche in Berlin sowie in seiner Umgebung die Zusammenkünfte der Stadtentwicklungsminister, der Handelsminister sowie der Parlamentspräsidenten statt, an denen der Minister für Land, Infrastruktur und Verkehr, Herr Saito, der Minister für Wirtschaft, Handel und Industrie, Herr Nishimura, der Staatsminister für Auswärtiges, Herr Yamada sowie der Präsident des Unterhauses, Herr Hosoda, teilnahmen. Mitte Oktober folgte die Teilnahme von Staatsminister Ogura am Treffen der G7-Gleichstellungsminister in Berlin sowie Anfang November die Teilnahme von Außenminister Hayashi am Außenministertreffen in Münster. Was die Zusammenkünfte der G7-Außenminister anbelangte, so gab es aufgrund der Notwendigkeit, über die Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegenüber der Ukraine zu beraten, im vergangenen Jahr insgesamt zwölf Zusammenkünfte. Diese beispiellose Häufigkeit beinhaltete neben Online-Konferenzen auch fünf Präsenztreffen (davon drei in Deutschland). Darüber hinaus nahmen am Fachtreffen der G7-Innenminister Mitte November in Hessen der stellvertretende Leiter der Nationalen Polizeibehörde, Herr Ogata, sowie Ende desselben Monats der Staatsminister des Justizministeriums, Herr Kadoyama, am Fachtreffen der G7-Justizminister teil. Bei all diesen Zusammenkünften wurden nicht allein gemeinsame Erklärungen der G7 herausgegeben, sondern es fanden zudem bilaterale Gespräche zwischen den Teilnehmern aus Japan und Deutschland statt, die unter dem japanischen G7-Vorsitz im kommenden Jahr fortgeführt werden dürften.
2. Intensiver hochrangiger Besucheraustausch
Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine am 24. Februar letzten Jahres beteiligt sich Japan an den gegen Russland verhängten Sanktionen und unterstützt zudem die Ukraine in aktiver Weise. Da Deutschland in hohem Maße Japan als Partner, mit dem man gemeinsame Werte wie Demokratie, Menschenrechte oder Rechtsstaatlichkeit teilt, wiederentdeckt hat, setzten sich auch in der zweiten Jahreshälfte 2022 die Besuche führender Vertreter Deutschlands in Japan fort. So nahm der frühere Bundespräsident Wulff am 27. September am Trauerstaatsakt für den verstorbenen früheren Premierminister Abe teil, und Anfang November stattete Bundespräsident Steinmeier in Begleitung seiner Gattin zum dritten Mal seit seiner Teilnahme an der Thronbesteigungszeremonie 2019 Japan einen Besuch als Bundespräsident ab. Dabei trafen sie neben Premierminister Kishida auch mit Ihren Majestäten dem Kaiser und der Kaiserin zu Gesprächen zusammen.
Im Oktober kamen Mitglieder der Bundestagsausschüsse für Digitales sowie für Menschenrechte und humanitäre Hilfe nach Japan, und im November folgte der Japanbesuch des Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion, Herrn Mützenich. Anlässlich der Zusammenkunft des Deutsch-Japanischen Forums, das erstmals seit drei Jahren wieder in Präsenz in Tokyo stattfand, besuchten auch Bundestagsabgeordnete Japan, so der Vorsitzende der Deutsch-Japanischen Parlamentariergruppe, Herr Müller (SPD), sowie der stellvertretende Vorsitzende der größten Oppositionsfraktion, Herr Wadephul (CDU).
Zudem schritt auch die bilaterale Zusammenarbeit im Bereich Sicherheits- und Verteidigungspolitik weiter voran. So fanden am 3. November die Konsultationen der Außen- und Verteidigungsminister Japans und Deutschlands („2+2“) im Hybridformat statt, und Ende September unternahmen Eurofighter der Deutschen Luftwaffe auf dem Rückweg von einer gemeinsamen Übung mehrerer Staaten in Australien erstmals einen Abstecher nach Japan, um gemeinsam mit Flugzeugen der Japan Air Self Defence Force zu trainieren. Eine der Maschinen wurde dabei vom Inspekteur der Luftwaffe persönlich geflogen.
3. Veranstaltungen nach Lockerung der Maßnahmen zum Schutz gegen Corona
Im Rahmen der Lockerungen der Beschränkungen zum Schutz gegen das Coronavirus im Herbst letzten Jahres fanden in der Botschaft wieder zahlreiche Veranstaltungen statt, beispielsweise der Empfang anlässlich des Gründungstags der Selbstverteidigungsstreitkräfte, Ordensüberreichungen oder Auszeichnungen durch den Außenminister. So überreichte ich dem früheren Präsidenten des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Herrn Kempf, dem früheren Vorstandsvorsitzenden des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie früheren Generaldirektor der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), Herrn Wörner, sowie der ehemaligen stellvertretenden Leiterin der Mori-Ogai-Gedenkstätte, Frau Wonde, ihre Orden, während die Vorstandsvorsitzende des Deutsch-Japanischen Verein für kultursensible Pflege (DeJaK-Tomonokai), Frau Spennemann, sowie die Deutsch-Japanische Gesellschaft Berlin ihre Auszeichnungen durch den Außenminister von Japan entgegennehmen konnten.
4. Innenpolitik
Im Oktober letzten Jahres fand die Landtagswahl in Niedersachsen statt, bei der die SPD unter Ministerpräsident Weil ihre Position als stärkste Partei verteidigte sowie die CDU als Koalitionspartner von Bündnis 90/Die Grünen abgelöst wurde. Was die Beziehungen zu den Regierungen der Bundesländer betrifft, traf ich am 7. September mit dem Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen, Herrn Wüst, in der NRW-Landesvertretung in Berlin zusammen, der seit seinem Wahlsieg im Mai einer Koalitionsregierung aus CDU und Bündnis 90/Die Grünen vorsteht. Zudem besuchte ich am 21. September Saarbrücken und stattete der Ministerpräsidentin des Saarlandes, Frau Rehlinger, einen Höflichkeitsbesuch ab. Und am 2. Dezember reiste ich nach Bremen, wo ich mit Bürgermeister Bovenschulte zusammentreffen konnte.
Um den führenden Vertretern der deutschen Justiz einen Höflichkeitsbesuch abzustatten, unternahm ich am 8. Dezember eine Dienstreise nach Karlsruhe, wo ich mit der Präsidentin des Bundesgerichtshofs, Frau Limperg, sowie dem Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof, Herrn Frank, zusammentraf. Mit dem Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts, Herrn Harbarth, der an diesem Tag leider verhindert war, war ich bereits am 30. November in Berlin zusammengekommen.
5. Wirtschaft
Nach den Lockerungen der Beschränkungen zum Schutz vor Corona fanden in Berlin vom 2. bis 6. September die Messe für Consumer Electronics und Home Appliances IFA sowie vom 20. bis 23. September die Internationale Leitmesse für Verkehrstechnik Innotrans statt, auf denen ich Stände japanischer Unternehmen besuchte. Zudem nahm ich am 12. September an der Einweihung des Horiba eHub bei Magdeburg teil, und am 5. Oktober besuchte ich die Photonics Days Berlin Brandenburg 2022, eine Austauschveranstaltung für Unternehmen auf dem Gebiet der Photonik. Dabei besichtigte ich den Hamamatsu-Stand der JETRO mit Ausstellern aus Japan. Am 5. Dezember nahm ich gemeinsam mit dem Geschäftsführer der GTAI, Herrn Hermann, sowie dem Vizepräsidenten der JETRO, Herrn Nobutani, an einem Event zum einjährigen Bestehen der von den Außenhandelsförderorganisationen Japans und Deutschlands (JETRO und GTAI) gemeinsam ins Leben gerufenen „German-Japanese Innovation Initiatives 160“ teil, um dort ein Grußwort zu halten.
6. Kultur und Sport
Im letzten Herbst stattete ich u.a. der Rektorin der Universität Leipzig, Frau Obergfell, sowie der neuen Präsidentin der Humboldt-Universität, Frau von Blumenthal, Höflichkeitsbesuche ab. Zudem nutzte ich Dienstreisen, um mit dem Vizepräsidenten der Universität des Saarlandes, Herrn König, sowie dem Rektor der Musikhochschule Freiburg, Herrn Holtmeier, zusammenzutreffen.
Darüber hinaus besuchte ich Ende September das Testspiel der japanischen Fußballnationalmannschaft gegen Ecuador, das zusammen mit einem weiteren Testspiel in Düsseldorf stattfand. Ich bin der Japan Football Association sehr dankbar, dass sie in dieser Stadt ein Verbindungsbüro in Europa eingerichtet hat. Zu den WM-Spielen der japanischen Elf gegen Deutschland, Spanien und Kroatien lud ich u.a. einige Mitglieder der japanischen Gemeinde sowie des Diplomatischen Corps in meine Residenz ein, um diese Spiele gemeinsam zu sehen. Besonders das Spiel Japan gegen Spanien, das parallel zur Begegnung Deutschland gegen Costa Rica stattfand, war – auch aufgrund des Eifers der Elf Costa Ricas – äußerst spannend, da sich die Gruppentabelle bei jedem neuen Tor wieder änderte. Bis zum Ende wusste man nicht, welche Mannschaften es in die K.o.-Runde schaffen würden, so dass dies ein selbst für eine Weltmeisterschaft ungewöhnlich fesselnder Fußballabend war.
Mit Blick auf die kulturellen Beziehungen fand Mitte September die Bekanntgabe der Preisträger des Praemium Imperiale in Berlin statt, und zwar in der Residenz der Botschaft. Zur selben Zeit stattete das Architekturteam des Teehauses „Bokian“ im Museum für Asiatische Kunst im Humboldt Forum – bestehend aus dem Teemeister NARA Sokyu (Urasenke), dem Architekten URA Jun, dem Keramikkünstler NAKAMURA Takuo und dem Metallbildhauer SAKAI Naoki – anlässlich des Empfangs zur vollständigen Eröffnung des Humboldt Forums Berlin einen Besuch ab. Im Veranstaltungssaal der Botschaft führten sie die Vortragsveranstaltung „Die Weitergabe der japanischen Kultur an die Zukunft mittels Chanoyu“ zu den Themen Teeweg, Architektur und Kunsthandwerk durch.
7. Ausblick auf das Jahr 2023
In diesem Jahr hat Japan den Vorsitz der G7 inne und da in diesem Rahmen insgesamt fünfzehn Treffen der Regierungschefs sowie der Fachminister geplant sind, steht zu hoffen, dass auch zwischen Japan und Deutschland ein enger bilateraler Austausch stattfinden wird. Da der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine auch jetzt noch weitergeht, dürften wir alle weiterhin mit diesem Problem sowie dem durch diesen Krieg ausgelösten Anstieg der Nachfrage nach Energie sowie der Energiepreise und der damit einhergehenden Inflation konfrontiert werden. Es ist davon auszugehen, dass über die Reaktion sowie über die Lösung dieser Probleme gerade im Rahmen der Zusammenkünfte der G7 diskutiert werden wird. Zudem ist zu erwarten, dass auch mit Indien, das den G20-Vorsitz innehat, eine enge Abstimmung stattfinden wird.
Darüber hinaus dürften aufgrund der Lockerung bzw. Aufhebung der Beschränkungen zum Schutz vor dem Coronavirus Veranstaltungen im wirtschaftlichen Bereich wie z.B. Messen, aber auch Kulturevents, wieder wie vor Corona ungehindert stattfinden. Gerade weil die anlässlich des Jubiläumsjahres „160 Jahre Freundschaft Japan-Deutschland“ 2021 vorbereiteten Veranstaltungen wegen Corona zu einem Großteil nicht durchgeführt werden konnten, setze ich besonders große Hoffnungen auf dieses Jahr und den folgenden Zeitraum. Da zudem acht Spieler der japanischen Nationalmannschaft, die bei der WM in Katar spielten, in der Bundesliga spielen, freue ich mich schon sehr auf ihre Performance in der aktuellen Bundesligasaison. Und für die Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen, die im Juli und August in Australien sowie Neuseeland stattfinden wird, sollten wir alle große Hoffnungen für den Auftritt der Nadeshiko Japan hegen.
Auch im neuen Jahr möchte ich mich für die weitere Entwicklung der Beziehungen zwischen Japan und Deutschland sowie für die japanischen Bürgerinnen und Bürger hierzulande einsetzen, und so bitte ich auch für 2023 um Ihre Unterstützung.
Im vergangenen Jahr war für Japan, was die Beziehungen zu Deutschland betrifft, der Sieg der japanischen Nationalelf bei der Fußballweltmeisterschaft in Katar am 23. November gegen den viermaligen Weltmeister Deutschland, wo beide Teams erstmals bei einer WM aufeinandertrafen, ein historisches Ereignis. Zudem konnten aufgrund der Lockerungen der zum Schutz gegen das Coronavirus erlassenen Beschränkungen nach drei Jahren endlich wieder zahlreiche Veranstaltungen in Präsenz durchgeführt werden. Da in meinem letzten Grußwort bereits der Zeitraum bis Ende Juli letzten Jahres behandelt wurde, möchte ich an dieser Stelle vor allem über die Zeit danach berichten sowie einen Ausblick auf das neue Jahr geben.
1. Deutscher G7-Vorsitz
Auch in der zweiten Jahreshälfte 2022 wurden die Zusammenkünfte im Rahmen des deutschen G7-Vorsitzes fortgeführt. So fanden in der dritten Septemberwoche in Berlin sowie in seiner Umgebung die Zusammenkünfte der Stadtentwicklungsminister, der Handelsminister sowie der Parlamentspräsidenten statt, an denen der Minister für Land, Infrastruktur und Verkehr, Herr Saito, der Minister für Wirtschaft, Handel und Industrie, Herr Nishimura, der Staatsminister für Auswärtiges, Herr Yamada sowie der Präsident des Unterhauses, Herr Hosoda, teilnahmen. Mitte Oktober folgte die Teilnahme von Staatsminister Ogura am Treffen der G7-Gleichstellungsminister in Berlin sowie Anfang November die Teilnahme von Außenminister Hayashi am Außenministertreffen in Münster. Was die Zusammenkünfte der G7-Außenminister anbelangte, so gab es aufgrund der Notwendigkeit, über die Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegenüber der Ukraine zu beraten, im vergangenen Jahr insgesamt zwölf Zusammenkünfte. Diese beispiellose Häufigkeit beinhaltete neben Online-Konferenzen auch fünf Präsenztreffen (davon drei in Deutschland). Darüber hinaus nahmen am Fachtreffen der G7-Innenminister Mitte November in Hessen der stellvertretende Leiter der Nationalen Polizeibehörde, Herr Ogata, sowie Ende desselben Monats der Staatsminister des Justizministeriums, Herr Kadoyama, am Fachtreffen der G7-Justizminister teil. Bei all diesen Zusammenkünften wurden nicht allein gemeinsame Erklärungen der G7 herausgegeben, sondern es fanden zudem bilaterale Gespräche zwischen den Teilnehmern aus Japan und Deutschland statt, die unter dem japanischen G7-Vorsitz im kommenden Jahr fortgeführt werden dürften.
2. Intensiver hochrangiger Besucheraustausch
Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine am 24. Februar letzten Jahres beteiligt sich Japan an den gegen Russland verhängten Sanktionen und unterstützt zudem die Ukraine in aktiver Weise. Da Deutschland in hohem Maße Japan als Partner, mit dem man gemeinsame Werte wie Demokratie, Menschenrechte oder Rechtsstaatlichkeit teilt, wiederentdeckt hat, setzten sich auch in der zweiten Jahreshälfte 2022 die Besuche führender Vertreter Deutschlands in Japan fort. So nahm der frühere Bundespräsident Wulff am 27. September am Trauerstaatsakt für den verstorbenen früheren Premierminister Abe teil, und Anfang November stattete Bundespräsident Steinmeier in Begleitung seiner Gattin zum dritten Mal seit seiner Teilnahme an der Thronbesteigungszeremonie 2019 Japan einen Besuch als Bundespräsident ab. Dabei trafen sie neben Premierminister Kishida auch mit Ihren Majestäten dem Kaiser und der Kaiserin zu Gesprächen zusammen.
Im Oktober kamen Mitglieder der Bundestagsausschüsse für Digitales sowie für Menschenrechte und humanitäre Hilfe nach Japan, und im November folgte der Japanbesuch des Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion, Herrn Mützenich. Anlässlich der Zusammenkunft des Deutsch-Japanischen Forums, das erstmals seit drei Jahren wieder in Präsenz in Tokyo stattfand, besuchten auch Bundestagsabgeordnete Japan, so der Vorsitzende der Deutsch-Japanischen Parlamentariergruppe, Herr Müller (SPD), sowie der stellvertretende Vorsitzende der größten Oppositionsfraktion, Herr Wadephul (CDU).
Zudem schritt auch die bilaterale Zusammenarbeit im Bereich Sicherheits- und Verteidigungspolitik weiter voran. So fanden am 3. November die Konsultationen der Außen- und Verteidigungsminister Japans und Deutschlands („2+2“) im Hybridformat statt, und Ende September unternahmen Eurofighter der Deutschen Luftwaffe auf dem Rückweg von einer gemeinsamen Übung mehrerer Staaten in Australien erstmals einen Abstecher nach Japan, um gemeinsam mit Flugzeugen der Japan Air Self Defence Force zu trainieren. Eine der Maschinen wurde dabei vom Inspekteur der Luftwaffe persönlich geflogen.
3. Veranstaltungen nach Lockerung der Maßnahmen zum Schutz gegen Corona
Im Rahmen der Lockerungen der Beschränkungen zum Schutz gegen das Coronavirus im Herbst letzten Jahres fanden in der Botschaft wieder zahlreiche Veranstaltungen statt, beispielsweise der Empfang anlässlich des Gründungstags der Selbstverteidigungsstreitkräfte, Ordensüberreichungen oder Auszeichnungen durch den Außenminister. So überreichte ich dem früheren Präsidenten des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Herrn Kempf, dem früheren Vorstandsvorsitzenden des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie früheren Generaldirektor der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), Herrn Wörner, sowie der ehemaligen stellvertretenden Leiterin der Mori-Ogai-Gedenkstätte, Frau Wonde, ihre Orden, während die Vorstandsvorsitzende des Deutsch-Japanischen Verein für kultursensible Pflege (DeJaK-Tomonokai), Frau Spennemann, sowie die Deutsch-Japanische Gesellschaft Berlin ihre Auszeichnungen durch den Außenminister von Japan entgegennehmen konnten.
4. Innenpolitik
Im Oktober letzten Jahres fand die Landtagswahl in Niedersachsen statt, bei der die SPD unter Ministerpräsident Weil ihre Position als stärkste Partei verteidigte sowie die CDU als Koalitionspartner von Bündnis 90/Die Grünen abgelöst wurde. Was die Beziehungen zu den Regierungen der Bundesländer betrifft, traf ich am 7. September mit dem Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen, Herrn Wüst, in der NRW-Landesvertretung in Berlin zusammen, der seit seinem Wahlsieg im Mai einer Koalitionsregierung aus CDU und Bündnis 90/Die Grünen vorsteht. Zudem besuchte ich am 21. September Saarbrücken und stattete der Ministerpräsidentin des Saarlandes, Frau Rehlinger, einen Höflichkeitsbesuch ab. Und am 2. Dezember reiste ich nach Bremen, wo ich mit Bürgermeister Bovenschulte zusammentreffen konnte.
Um den führenden Vertretern der deutschen Justiz einen Höflichkeitsbesuch abzustatten, unternahm ich am 8. Dezember eine Dienstreise nach Karlsruhe, wo ich mit der Präsidentin des Bundesgerichtshofs, Frau Limperg, sowie dem Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof, Herrn Frank, zusammentraf. Mit dem Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts, Herrn Harbarth, der an diesem Tag leider verhindert war, war ich bereits am 30. November in Berlin zusammengekommen.
5. Wirtschaft
Nach den Lockerungen der Beschränkungen zum Schutz vor Corona fanden in Berlin vom 2. bis 6. September die Messe für Consumer Electronics und Home Appliances IFA sowie vom 20. bis 23. September die Internationale Leitmesse für Verkehrstechnik Innotrans statt, auf denen ich Stände japanischer Unternehmen besuchte. Zudem nahm ich am 12. September an der Einweihung des Horiba eHub bei Magdeburg teil, und am 5. Oktober besuchte ich die Photonics Days Berlin Brandenburg 2022, eine Austauschveranstaltung für Unternehmen auf dem Gebiet der Photonik. Dabei besichtigte ich den Hamamatsu-Stand der JETRO mit Ausstellern aus Japan. Am 5. Dezember nahm ich gemeinsam mit dem Geschäftsführer der GTAI, Herrn Hermann, sowie dem Vizepräsidenten der JETRO, Herrn Nobutani, an einem Event zum einjährigen Bestehen der von den Außenhandelsförderorganisationen Japans und Deutschlands (JETRO und GTAI) gemeinsam ins Leben gerufenen „German-Japanese Innovation Initiatives 160“ teil, um dort ein Grußwort zu halten.
6. Kultur und Sport
Im letzten Herbst stattete ich u.a. der Rektorin der Universität Leipzig, Frau Obergfell, sowie der neuen Präsidentin der Humboldt-Universität, Frau von Blumenthal, Höflichkeitsbesuche ab. Zudem nutzte ich Dienstreisen, um mit dem Vizepräsidenten der Universität des Saarlandes, Herrn König, sowie dem Rektor der Musikhochschule Freiburg, Herrn Holtmeier, zusammenzutreffen.
Darüber hinaus besuchte ich Ende September das Testspiel der japanischen Fußballnationalmannschaft gegen Ecuador, das zusammen mit einem weiteren Testspiel in Düsseldorf stattfand. Ich bin der Japan Football Association sehr dankbar, dass sie in dieser Stadt ein Verbindungsbüro in Europa eingerichtet hat. Zu den WM-Spielen der japanischen Elf gegen Deutschland, Spanien und Kroatien lud ich u.a. einige Mitglieder der japanischen Gemeinde sowie des Diplomatischen Corps in meine Residenz ein, um diese Spiele gemeinsam zu sehen. Besonders das Spiel Japan gegen Spanien, das parallel zur Begegnung Deutschland gegen Costa Rica stattfand, war – auch aufgrund des Eifers der Elf Costa Ricas – äußerst spannend, da sich die Gruppentabelle bei jedem neuen Tor wieder änderte. Bis zum Ende wusste man nicht, welche Mannschaften es in die K.o.-Runde schaffen würden, so dass dies ein selbst für eine Weltmeisterschaft ungewöhnlich fesselnder Fußballabend war.
Mit Blick auf die kulturellen Beziehungen fand Mitte September die Bekanntgabe der Preisträger des Praemium Imperiale in Berlin statt, und zwar in der Residenz der Botschaft. Zur selben Zeit stattete das Architekturteam des Teehauses „Bokian“ im Museum für Asiatische Kunst im Humboldt Forum – bestehend aus dem Teemeister NARA Sokyu (Urasenke), dem Architekten URA Jun, dem Keramikkünstler NAKAMURA Takuo und dem Metallbildhauer SAKAI Naoki – anlässlich des Empfangs zur vollständigen Eröffnung des Humboldt Forums Berlin einen Besuch ab. Im Veranstaltungssaal der Botschaft führten sie die Vortragsveranstaltung „Die Weitergabe der japanischen Kultur an die Zukunft mittels Chanoyu“ zu den Themen Teeweg, Architektur und Kunsthandwerk durch.
7. Ausblick auf das Jahr 2023
In diesem Jahr hat Japan den Vorsitz der G7 inne und da in diesem Rahmen insgesamt fünfzehn Treffen der Regierungschefs sowie der Fachminister geplant sind, steht zu hoffen, dass auch zwischen Japan und Deutschland ein enger bilateraler Austausch stattfinden wird. Da der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine auch jetzt noch weitergeht, dürften wir alle weiterhin mit diesem Problem sowie dem durch diesen Krieg ausgelösten Anstieg der Nachfrage nach Energie sowie der Energiepreise und der damit einhergehenden Inflation konfrontiert werden. Es ist davon auszugehen, dass über die Reaktion sowie über die Lösung dieser Probleme gerade im Rahmen der Zusammenkünfte der G7 diskutiert werden wird. Zudem ist zu erwarten, dass auch mit Indien, das den G20-Vorsitz innehat, eine enge Abstimmung stattfinden wird.
Darüber hinaus dürften aufgrund der Lockerung bzw. Aufhebung der Beschränkungen zum Schutz vor dem Coronavirus Veranstaltungen im wirtschaftlichen Bereich wie z.B. Messen, aber auch Kulturevents, wieder wie vor Corona ungehindert stattfinden. Gerade weil die anlässlich des Jubiläumsjahres „160 Jahre Freundschaft Japan-Deutschland“ 2021 vorbereiteten Veranstaltungen wegen Corona zu einem Großteil nicht durchgeführt werden konnten, setze ich besonders große Hoffnungen auf dieses Jahr und den folgenden Zeitraum. Da zudem acht Spieler der japanischen Nationalmannschaft, die bei der WM in Katar spielten, in der Bundesliga spielen, freue ich mich schon sehr auf ihre Performance in der aktuellen Bundesligasaison. Und für die Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen, die im Juli und August in Australien sowie Neuseeland stattfinden wird, sollten wir alle große Hoffnungen für den Auftritt der Nadeshiko Japan hegen.
Auch im neuen Jahr möchte ich mich für die weitere Entwicklung der Beziehungen zwischen Japan und Deutschland sowie für die japanischen Bürgerinnen und Bürger hierzulande einsetzen, und so bitte ich auch für 2023 um Ihre Unterstützung.
YANAGI Hidenao
Botschafter von Japan in der Bundesrepublik Deutschland
Zu diesem Thema
- Botschafter Yanagi
- Grußwort
- Lebenslauf
- Aktivitäten des Botschafters
- Kontakt
- Schließtage