Über uns
2023/9/6
Willkommen auf der Homepage der Botschaft von Japan!
Liebe Besucherinnen und Besucher der Webseite der Botschaft von Japan,
in diesem Jahr ist das Leben nach der Coronapandemie endlich zur Normalität zurückgekehrt, und ich hoffe, dass es Ihnen allen gut geht. Auch ich konnte in meinem dritten Winter hier in Deutschland zum ersten Mal einen Neujahrsempfang sowie den Empfang anlässlich des Geburtstags Seiner Majestät des Kaisers veranstalten. Und auch Bundespräsident Steinmeier richtete beispielsweise den ersten Neujahrsempfang für das Diplomatische Corps seit drei Jahren aus, sodass die normalen Aktivitäten endlich wieder aufgenommen werden konnten. In diesem Grußwort möchte ich einen Rückblick auf die Ereignisse geben, die es in den acht Monaten seit Jahresbeginn in Bezug auf das Verhältnis zwischen Japan und Deutschland gab.
1. Hochrangiger Besuchsaustausch
(1) Auf Ebene der Regierungschefs und Kabinettsmitglieder
Am 18. März fanden zum allerersten Mal Regierungskonsultationen zwischen Japan und Deutschland statt. Dazu reisten Bundeskanzler Scholz (SPD) und sechs weitere Kabinettsmitglieder (Wirtschafts- und Klimaschutzminister Habeck, Außenministerin Baerbock (beide Bündnis90/Die Grünen), Finanzminister Lindner und Verkehrsminister Wissing (beide FDP) sowie Innenministerin Faeser und Verteidigungsminister Pistorius (beide SPD)) nach Japan, wo sie mit Premierminister Kishida und sechs Mitgliedern der Regierung (Außenminister Hayashi, Finanzminister Suzuki, Wirtschaftsminister Nishimura, Ministerin für wirtschaftliche Sicherheit Takaichi, Innenminister Matsumoto und Verteidigungsminister Hamada) insbesondere über Fragen der wirtschaftlichen Sicherheit diskutierten. Für die japanische Seite waren dies die ersten Konsultationen dieser Art überhaupt. Auch bildeten sie den Anlass für den ersten Besuch eines deutschen Verteidigungsministers in Japan seit sechzehn Jahren, und dieser tauschte sich mit seinem japanischen Amtskollegen auch über die Ausweitung der Zusammenarbeit im Bereich Sicherheit und Verteidigung aus. Deutschland hat bereits mit zahlreichen führenden Staaten wie Frankreich, Großbritannien, Italien, China oder Indien Regierungskonsultationen geführt, an denen die Regierungschefs sowie eine Reihe von Kabinettsmitgliedern teilnehmen, jedoch bestand dieses Format bislang nicht in Bezug auf Japan. Die Ampelregierung hatte bereits in ihrem Koalitionsvertrag deutlich gemacht, dass sie die Durchführung von Regierungskonsultationen mit Japan anstrebt. Indem sie nun tatsächlich stattfanden, wurden diese Konsultationen zu einem Ereignis, das die Intensivierung der japanisch-deutschen Beziehungen seit dem Beginn der russischen Aggression gegenüber der Ukraine symbolisiert.
Als weitere hochrangige Besuche kamen aus Japan im Januar Digitalminister Kono und Landwirtschaftsminister Nomura sowie im Mai Justizminister Saito nach Berlin. Auch von deutscher Seite aus statteten – da Japan, wie weiter unten noch näher ausgeführt wird, aktuell den G7-Vorsitz innehat – zahlreiche Mitglieder der Bundesregierung meinem Land einen Besuch ab. Vonseiten des Bundestags kamen ebenfalls Mitglieder zahlreicher Bundestagsausschüsse sowie der Deutsch-Japanischen Parlamentariergruppe nach Japan, so Mitglieder der Ausschüsse für Äußeres sowie für Arbeit und Soziales (beide im Februar), der Parlamentariergruppe (März) und der Ausschüsse für Haushalt (April) sowie für Sport (Juli).
(2) Beziehungen im Bereich Verteidigung
Während zudem im Bereich Verteidigung, etwa in den bereits genannten Konsultationen der Verteidigungsminister, der Kurs eines Ausbaus der Kooperation auf dem Gebiet der Sicherheit und Verteidigung bestätigt wurde, kam Anfang März der damalige Chef des Generalstabs der JSDF, General Yamazaki, nach Deutschland, wo er Gespräche mit dem damaligen Generalinspekteur der Bundeswehr, General Zorn, führte. Von deutscher Seite aus besuchten die Inspekteure der Luftwaffe (Generalleutnant Gerhartz im März) sowie des Heeres (Generalleutnant Mais im Juli) Japan, um mit dem damaligen Chef der JASDF, General Izutsu, bzw. mit dem Chef der JGSDF, General Morishita, einen Meinungsaustausch zu führen. Dabei begrüßte Japan die Fortsetzung sowie Ausweitung des Engagements der Bundeswehr im Indopazifik. Darüber hinaus kam im Juni der aktuelle Chef der JASDF, General Uchikura, nach Deutschland, um das multinationale Luftmanöver „Air Defender 2023“ zu beobachten, das größtenteils im deutschen Luftraum stattfand.
(3) Beziehungen zwischen den Kommunen
In diesem Jahr, in dem die Beschränkungen infolge von Corona aufgehoben sind, setzen sich zudem die Deutschlandbesuche von Vertretern auf kommunaler Ebene aus Japan fort. In der zweiten Aprilhälfte besuchte Gouverneur Uchibori von der Präfektur Fukushima Hamburg, Düsseldorf und Berlin. In Berlin gab er einen Empfang als Zeichen „des Dankes vonseiten Fukushimas“, bei dem den Gästen u.a. Speisen aus Fukushima serviert wurden. Im Juni kam Vizegouverneur Miyasaka aus Tokyo nach Berlin, während im Juli Oberbürgermeister Yamanaka aus Yokohama Berlin, Frankfurt und Hamburg einen Besuch abstattete und Bürgermeister Ishimori aus Hachioji die Partnerstadt Wriezen besuchte.
Von deutscher Seite aus kam NRW-Ministerpräsident Wüst nach Fukushima, zu dem eine Partnerschaft besteht, sowie zudem nach Tokyo und Osaka, während Oberbürgermeister Reiter aus München der Partnerstadt Sapporo einen Besuch abstattete.
2. G7-Vorsitz
Während die russische Aggression gegenüber der Ukraine weiter andauert, wurde, auch weil in diesem Jahr Japan den Vorsitz der G7 innehat, die Gelegenheit der Münchner Sicherheitskonferenz im Februar dazu genutzt, um ein Treffen der G7-Außenminister unter dem Vorsitz von Außenminister Hayashi, der nach München gekommen war, zu veranstalten. Bei dieser Zusammenkunft wurde bestätigt, die Unterstützung für die Ukraine fortzusetzen.
An den Treffen der Regierungschefs und Fachminister der G7, die unter Japans Vorsitz in meinem Land stattfanden, nahm Bundeskanzler Scholz am Gipfel in Hiroshima teil, während zahlreiche Kabinettsmitglieder ebenfalls Japan besuchten: Außenministerin Baerbock (Karuizawa), Umweltministerin Lemke (Sapporo), Landwirtschaftsminister Özdemir (Miyazaki), Finanzminister Lindner (Niigata), Digital- und Verkehrsminister Wissing (Takasaki), Bildungs- und Forschungsministerin Stark-Watzinger (Treffen der Forschungsminister in Sendai sowie Treffen der Bildungsminister in Toyama und Kanazawa), Gesundheitsminister Lauterbach (Nagasaki), Familienministerin Paus (Nikko), Bauministerin Geywitz (Takamatsu) sowie Justizminister Buschmann (Tokyo).
Insbesondere beim Gipfeltreffen in Hiroshima besuchten die teilnehmenden Staats- und Regierungschefs unter Einschluss der Vertreter der Kernwaffenstaaten USA, Großbritannien und Frankreich auch das Friedensmuseum der Stadt und gaben die „G7 Leaders‘ Hiroshima Vision on Nuclear Disarmament“ heraus. Darüber hinaus wurden weitere Erklärungen der G7 herausgeben, u.a. die „G7 Leaders‘ Statement on Economic Resilience and Economic Security” sowie die „G7 Leaders‘ Statement on Ukraine“, an der auch der ukrainische Präsident Selenskyj beteiligt war. Zudem ist erwähnenswert, dass die Teilnahme von Staaten des sogenannten globalen Südens als Outreach-Vertreter erreicht werden konnte sowie dass hier die Erklärung „Hiroshima Action Statement for Resilient Global Food Security“ veröffentlicht wurde.
3. Innenpolitik
(1) Nachwahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus und zu den Bezirksversammlungen
Aufgrund von Unzulänglichkeiten bei den Wahlen im September 2021 kam es am 12. Februar dieses Jahres zu einer Wahlwiederholung in Berlin, bei der die CDU mit 28,2% die meisten Stimmen erhielt. Zwar bestand für die frühere Regierende Bürgermeisterin Giffey (SPD) die Option, die Koalition mit Bündnis 90/Die Grünen sowie mit der Partei Die Linke mit hauchdünner Mehrheit fortzusetzen, jedoch entschloss sie sich letztendlich, eine Koalition mit der CDU einzugehen, so dass in Berlin eine schwarz-rote Regierung zustande kam.
Ich hatte am 1. August Gelegenheit, dem neuen Regierenden Bürgermeister Wegner einen Höflichkeitsbesuch abzustatten. Aus diesem Anlass äußerte er u.a. die Absicht, anlässlich des 30-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft mit Tokyo im kommenden Jahr Japan einen Besuch abzustatten, und er machte deutlich, dass er dem Ausbau der Beziehungen zu Tokyo sowie zu Japan aufgeschlossen gegenübersteht.
(2) Weitere Ereignisse
Im Februar absolvierte ich endlich meinen Antrittsbesuch beim baden-württembergischen Ministerpräsidenten Kretschmann und sprach mit ihm über die Beziehungen zwischen Japan und seinem Bundesland sowie zwischen Japan und Deutschland, über die Verteidigungspolitik unserer beiden Länder seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine sowie über die Energiepolitik. Zudem stattete ich im März dem CDU-Vorsitzenden Merz einen Besuch ab; bei dieser Gelegenheit diskutierten wir über die japanisch-deutschen Beziehungen, und er erläuterte mir seine Auffassung zu verschiedenen innenpolitischen Themen.
4. Wirtschaft
Im April ging eine neue Fabrik der Fuji Brandenburg GmbH in Betrieb, ein Tochterunternehmen von Fuji Oil, das Erbsenfasern für die Lebensmittelherstellung produziert. Zusammen mit dem Staatssekretär des brandenburgischen Wirtschaftsministeriums nahm ich an der feierlichen Eröffnung teil und hielt dort ein Grußwort.
In Bezug auf die nach der Coronapandemie wieder stattfindenden Messen besichtigte ich im Februar in Nürnberg auf der Messe für Bio-Lebensmittel (Biofach) sowie im April auf der Hannover Messe Stände japanischer Unternehmen, die sich u.a. in den Bereichen Wasserstoffinfrastruktur, Zubehör für Brennstoffzellen, Forschungsgeräte oder Software für die Cybersicherheit engagieren.
Ende Mai stattete ich Bundesbankpräsident Nagel in der Berliner Filiale der Bundesbank einen Höflichkeitsbesuch ab, bei dem ich mich über die Situation der Wirtschaft und des Finanzsektors in Deutschland informieren ließ.
Als Veranstaltung in der Residenz der Botschaft fand im Mai die Zusammenkunft der in Berlin stationierten Landwirtschaftsattachés statt, an der auch Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir teilnahm. Im Juni fand dort zudem ein gemeinsamer Empfang mit dem Verband der internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) statt, der auch von Staatssekretär Luksic vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr besucht wurde. Automobilhersteller aus Japan sowie Unternehmen aus diesem Bereich präsentierten bei dieser Veranstaltung ihre Produkte.
Zudem nahm ich im April im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mit Blick auf die geplante Eröffnung der Expo 2025 Osaka, Kansai, Japan am 13. April 2025 an der Bekanntgabe des Konzepts des Deutschen Pavillons teil, wo ich neben dem Parlamentarischen Staatssekretär Kellner ein Grußwort hielt.
5. Sport
(1) Special Olympics
Vom 17. bis 25. Juni fanden in Berlin die Special Olympics für Sportler mit geistiger Behinderung statt. Ich selbst war bei der Eröffnungsfeier dabei und besuchte zudem ein Fußballspiel sowie die Schwimmwettbewerbe. Diese Spiele zeichnen sich durch eine besondere familiäre Atmosphäre aus, wie sie nur die Special Olympics bieten. So wurden auch Schwimmer, die weit zurücklagen, mit herzlichem Applaus bedacht. Man konnte deutlich spüren, dass es nicht so sehr um die Platzierung ging, sondern vor allem um die Sympathie mit den teilnehmenden Sportlern.
(2) Fußball
Am 24. März besuchte ich das Freundschaftsspiel der U21-Nationalmannschaften Japans und Deutschlands. Am 9. September trafen dann die beiden ersten Nationalmannschaften bei einem Freundschaftsspiel zusammen. Zudem besuchte der FC Bayern München in diesem Sommer erstmals nach sechzehn Jahren wieder Japan und absolvierte dort Freundschaftsspiele gegen Manchester City und Kawasaki Frontale.
Aus der 1. Bundesliga haben sich leider Endo Wataru nach Liverpool sowie Kamada Daichi nach Lazio Rom verabschiedet, und auch Yoshida Maya ist in die Vereinigten Staaten gewechselt. In der 2. Liga spielt hingegen Machino Shuto, der für die WM in Katar neu in die japanische Auswahl kam, bei Holstein Kiel. Im zweiten Spiel der neuen Saison erzielte er den Siegtreffer und in der vierten Partie erhöhte er das Ergebnis durch sein zweites Tor und zeigte damit bereits eine tolle Leistung. U.a. mit Hayashi Daichi und Okunuki Kanji beim 1. FC Nürnberg nimmt die Zahl der japanischen Spieler weiter zu. Holstein Kiel mit Machino, der 1. FC Magdeburg mit Ito Tatsuya und Fortuna Düsseldorf mit Tanaka Ao starteten erfolgreich in die neue Spielzeit, und ich hoffe, dass die Teams, in denen Spieler aus Japan aktiv sind, in die 1. Liga aufsteigen werden.
Während die Fußball-WM der Frauen für die deutsche Mannschaft enttäuschend verlief, konnten die Nadeshiko aus Japan u.a. Spanien und Norwegen mit einer tollen Leistung bezwingen, um dann leider im Viertelfinale gegen Schweden auszuscheiden. Bedauerlicherweise wechselte KUMAGAI Saki zum AS Rom, jedoch kletterten Japans Fußballfrauen im FIFA-Ranking auf Platz 8, und ich freue mich auf die weiteren Spiele dieses Teams.
(3) Basketball-Weltmeisterschaft
Am 25. August startete die Basketball-WM der Männer mit Japan, den Philippinen und Indonesien als Ko-Veranstalter. Das japanische Team traf im Auftaktspiel in Okinawa auf die deutsche Mannschaft und musste sich angesichts der Überlegenheit dieses Gegners geschlagen geben. Nach Siegen gegen Australien und Finnland zog Deutschland ohne Niederlage in die Zwischenrunde ein. Dort blieb das Team auch gegen Georgien, Slowenien und Lettland siegreich und steht nun im Halbfinale. Ich wünsche der deutschen Mannschaft weiterhin viel Erfolg. Auch Japans Team konnte gegen Finnland einen Rückstand aufholen und siegen. Es verzeichnete insgesamt drei Siege und qualifizierte sich auf diese Weise für die Olympischen Spiele 2024 in Paris.
(4) Schwimm-Weltmeisterschaft
Im Juli fand in Fukuoka die Schwimm-WM der Männer und Frauen statt. Im Freiwasserschwimmen holten Florian Wellbrock und Leonie Beck jeweils Gold auf der 10 km- und 5 km-Strecke und setzten so die Schwimmwelt in Erstaunen.
(5) Volleyball
Im Januar besuchte ich ein Spiel der Berlin Recycling Volleys, bei denen Tsuiki Satoshi, der auch für Japans Nationalmannschaft spielt, als Libero agiert. Dabei konnte ich sein Spiel sowie die große Unterstützung der begeisterten Fans aus nächster Nähe erleben.
6. Kulturaustausch
(1) Film
Die Berliner Filmfestspiele im Februar fanden nach der Coronapandemie im vergangenen Jahr endlich wieder statt. In diesem Jahr war das Programm fast frei von Einschränkungen. Aus Japan wurden u.a. die Filme „#Manhole“ sowie „Suzume“ gezeigt. Dazu kamen #Manhole-Regisseur Kumakiri Kazuyoshi und Hauptdarsteller Nakajima Yuto sowie Regisseur Shinkai Makoto von „Suzume“ nach Berlin.
Als ein Beispiel für die japanisch-deutsche Zusammenarbeit zeigte Yakusho Koji eine tolle Leistung, als er beim Filmfestival in Cannes den Preis als bester Schauspieler für seine Hauptrolle im Film „Perfect Days“ unter der Regie von Wim Wenders gewann.
(2) Japanische Sprache
Im Mai fanden die Preisverleihungen für den Japanisch-Redewettbewerb sowie für den Deutsch-Japanischen Freundschaftspreis statt, der aus Anlass des Jubiläums „160 Jahre Japan-Deutschland“ im Jahr 2021 verliehen wurde. Zudem stattete ich der Gustav-Heinemann-Oberschule in Berlin einen Besuch ab, in der seit dreißig Jahren Japanisch unterrichtet wird. Dies ist eine der wenigen Schulen, in denen die Schüler der Klassenstufen 5 und 6 Japanisch als zweite Fremdsprache wählen können, die dann bis zur 12. Klasse belegt werden kann.
(3) Tag der offenen Tür im Auswärtigen Amt
Am 19. und 20. August veranstaltete das Auswärtige Amt einen Tag der offenen Tür, an dem Japan als diesjähriger G7-Vorsitz sowie Indien als G-20 Vorsitz teilnahmen. Für die Botschaft und die Organisationen mit Japanbezug in Berlin bot dies eine ausgezeichnete Gelegenheit, Japans Kultur wie Speisen und Musik sowie die touristischen Attraktionen des Landes den Menschen in Deutschland zu präsentieren. Dabei beehrte auch Außenministerin Baerbock die japanischen Stände mit ihrem Besuch.
7. Wissenschaft und Technologie
Der Präsidentin der Leibniz-Gemeinschaft, Martina Brockmeier, dem Präsidenten der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, Gerald Haug, und dem Präsidenten der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften, Jan Wörner, stattete ich jeweils Höflichkeitsbesuche ab und sprach mit ihnen über den Austausch zwischen Japan und Deutschland auf dem Gebiet von Wissenschaft und Technologie.
Zudem überreichte im Juni Bundespräsident Steinmeier den Siebold-Preis der Humboldt-Gesellschaft an den Geomikrobiologen Inagaki Fumio, der bei der Japan Agency for Marine-Earth Science and Technology (JAMSTEC) sowie bei der Tohoku University forscht und lehrt. Die Preisverleihung fand im Amtssitz des Bundespräsidenten statt.
In Bezug auf in Deutschland tätige japanische Forscher kamen Ende Februar über sechzig Forscher in Berlin zu einer Austauschveranstaltung zusammen, bei der der Direktor am Max-Planck-Institut für Astrophysik, Komatsu Eiichiro, einen Vortrag hielt.
8. Betreuung der japanischen Bürger in Deutschland
Die Japanische Internationale Schule zu Berlin e.V. zog im April von ihrem bisherigen Standort am Wannsee, in dem sie seit dreißig Jahren residierte, in ihre neuen Räumlichkeiten in Lankwitz um. Während die Planungen für den Umzug seit einigen Jahren vorangetrieben wurden, gestaltete sich die Entscheidung über den neuen Standort inmitten der Coronapandemie äußerst schwierig. Ich freue mich, dass dank des großen Engagements der Beteiligten auf allen Seiten, insbesondere vonseiten des Vorstandsvorsitzenden Takeya Munehisa, der Umzug realisiert werden konnte. Zudem besichtigte ich Ende Mai sowie im Juni die beiden in Berlin ansässigen japanischen Ergänzungsschulen, die Japanische Ergänzungsschule e.V. sowie die Zentrale Schule für Japanisch Berlin e.V. Ich konnte beobachten, dass beide Schulen die schwierige Zeit der Coronapandemie gut überstanden haben und dass die Schüler nun wieder voller Elan Japanisch im Rahmen des normalen Unterrichts lernen.
in diesem Jahr ist das Leben nach der Coronapandemie endlich zur Normalität zurückgekehrt, und ich hoffe, dass es Ihnen allen gut geht. Auch ich konnte in meinem dritten Winter hier in Deutschland zum ersten Mal einen Neujahrsempfang sowie den Empfang anlässlich des Geburtstags Seiner Majestät des Kaisers veranstalten. Und auch Bundespräsident Steinmeier richtete beispielsweise den ersten Neujahrsempfang für das Diplomatische Corps seit drei Jahren aus, sodass die normalen Aktivitäten endlich wieder aufgenommen werden konnten. In diesem Grußwort möchte ich einen Rückblick auf die Ereignisse geben, die es in den acht Monaten seit Jahresbeginn in Bezug auf das Verhältnis zwischen Japan und Deutschland gab.
1. Hochrangiger Besuchsaustausch
(1) Auf Ebene der Regierungschefs und Kabinettsmitglieder
Am 18. März fanden zum allerersten Mal Regierungskonsultationen zwischen Japan und Deutschland statt. Dazu reisten Bundeskanzler Scholz (SPD) und sechs weitere Kabinettsmitglieder (Wirtschafts- und Klimaschutzminister Habeck, Außenministerin Baerbock (beide Bündnis90/Die Grünen), Finanzminister Lindner und Verkehrsminister Wissing (beide FDP) sowie Innenministerin Faeser und Verteidigungsminister Pistorius (beide SPD)) nach Japan, wo sie mit Premierminister Kishida und sechs Mitgliedern der Regierung (Außenminister Hayashi, Finanzminister Suzuki, Wirtschaftsminister Nishimura, Ministerin für wirtschaftliche Sicherheit Takaichi, Innenminister Matsumoto und Verteidigungsminister Hamada) insbesondere über Fragen der wirtschaftlichen Sicherheit diskutierten. Für die japanische Seite waren dies die ersten Konsultationen dieser Art überhaupt. Auch bildeten sie den Anlass für den ersten Besuch eines deutschen Verteidigungsministers in Japan seit sechzehn Jahren, und dieser tauschte sich mit seinem japanischen Amtskollegen auch über die Ausweitung der Zusammenarbeit im Bereich Sicherheit und Verteidigung aus. Deutschland hat bereits mit zahlreichen führenden Staaten wie Frankreich, Großbritannien, Italien, China oder Indien Regierungskonsultationen geführt, an denen die Regierungschefs sowie eine Reihe von Kabinettsmitgliedern teilnehmen, jedoch bestand dieses Format bislang nicht in Bezug auf Japan. Die Ampelregierung hatte bereits in ihrem Koalitionsvertrag deutlich gemacht, dass sie die Durchführung von Regierungskonsultationen mit Japan anstrebt. Indem sie nun tatsächlich stattfanden, wurden diese Konsultationen zu einem Ereignis, das die Intensivierung der japanisch-deutschen Beziehungen seit dem Beginn der russischen Aggression gegenüber der Ukraine symbolisiert.
Als weitere hochrangige Besuche kamen aus Japan im Januar Digitalminister Kono und Landwirtschaftsminister Nomura sowie im Mai Justizminister Saito nach Berlin. Auch von deutscher Seite aus statteten – da Japan, wie weiter unten noch näher ausgeführt wird, aktuell den G7-Vorsitz innehat – zahlreiche Mitglieder der Bundesregierung meinem Land einen Besuch ab. Vonseiten des Bundestags kamen ebenfalls Mitglieder zahlreicher Bundestagsausschüsse sowie der Deutsch-Japanischen Parlamentariergruppe nach Japan, so Mitglieder der Ausschüsse für Äußeres sowie für Arbeit und Soziales (beide im Februar), der Parlamentariergruppe (März) und der Ausschüsse für Haushalt (April) sowie für Sport (Juli).
(2) Beziehungen im Bereich Verteidigung
Während zudem im Bereich Verteidigung, etwa in den bereits genannten Konsultationen der Verteidigungsminister, der Kurs eines Ausbaus der Kooperation auf dem Gebiet der Sicherheit und Verteidigung bestätigt wurde, kam Anfang März der damalige Chef des Generalstabs der JSDF, General Yamazaki, nach Deutschland, wo er Gespräche mit dem damaligen Generalinspekteur der Bundeswehr, General Zorn, führte. Von deutscher Seite aus besuchten die Inspekteure der Luftwaffe (Generalleutnant Gerhartz im März) sowie des Heeres (Generalleutnant Mais im Juli) Japan, um mit dem damaligen Chef der JASDF, General Izutsu, bzw. mit dem Chef der JGSDF, General Morishita, einen Meinungsaustausch zu führen. Dabei begrüßte Japan die Fortsetzung sowie Ausweitung des Engagements der Bundeswehr im Indopazifik. Darüber hinaus kam im Juni der aktuelle Chef der JASDF, General Uchikura, nach Deutschland, um das multinationale Luftmanöver „Air Defender 2023“ zu beobachten, das größtenteils im deutschen Luftraum stattfand.
(3) Beziehungen zwischen den Kommunen
In diesem Jahr, in dem die Beschränkungen infolge von Corona aufgehoben sind, setzen sich zudem die Deutschlandbesuche von Vertretern auf kommunaler Ebene aus Japan fort. In der zweiten Aprilhälfte besuchte Gouverneur Uchibori von der Präfektur Fukushima Hamburg, Düsseldorf und Berlin. In Berlin gab er einen Empfang als Zeichen „des Dankes vonseiten Fukushimas“, bei dem den Gästen u.a. Speisen aus Fukushima serviert wurden. Im Juni kam Vizegouverneur Miyasaka aus Tokyo nach Berlin, während im Juli Oberbürgermeister Yamanaka aus Yokohama Berlin, Frankfurt und Hamburg einen Besuch abstattete und Bürgermeister Ishimori aus Hachioji die Partnerstadt Wriezen besuchte.
Von deutscher Seite aus kam NRW-Ministerpräsident Wüst nach Fukushima, zu dem eine Partnerschaft besteht, sowie zudem nach Tokyo und Osaka, während Oberbürgermeister Reiter aus München der Partnerstadt Sapporo einen Besuch abstattete.
2. G7-Vorsitz
Während die russische Aggression gegenüber der Ukraine weiter andauert, wurde, auch weil in diesem Jahr Japan den Vorsitz der G7 innehat, die Gelegenheit der Münchner Sicherheitskonferenz im Februar dazu genutzt, um ein Treffen der G7-Außenminister unter dem Vorsitz von Außenminister Hayashi, der nach München gekommen war, zu veranstalten. Bei dieser Zusammenkunft wurde bestätigt, die Unterstützung für die Ukraine fortzusetzen.
An den Treffen der Regierungschefs und Fachminister der G7, die unter Japans Vorsitz in meinem Land stattfanden, nahm Bundeskanzler Scholz am Gipfel in Hiroshima teil, während zahlreiche Kabinettsmitglieder ebenfalls Japan besuchten: Außenministerin Baerbock (Karuizawa), Umweltministerin Lemke (Sapporo), Landwirtschaftsminister Özdemir (Miyazaki), Finanzminister Lindner (Niigata), Digital- und Verkehrsminister Wissing (Takasaki), Bildungs- und Forschungsministerin Stark-Watzinger (Treffen der Forschungsminister in Sendai sowie Treffen der Bildungsminister in Toyama und Kanazawa), Gesundheitsminister Lauterbach (Nagasaki), Familienministerin Paus (Nikko), Bauministerin Geywitz (Takamatsu) sowie Justizminister Buschmann (Tokyo).
Insbesondere beim Gipfeltreffen in Hiroshima besuchten die teilnehmenden Staats- und Regierungschefs unter Einschluss der Vertreter der Kernwaffenstaaten USA, Großbritannien und Frankreich auch das Friedensmuseum der Stadt und gaben die „G7 Leaders‘ Hiroshima Vision on Nuclear Disarmament“ heraus. Darüber hinaus wurden weitere Erklärungen der G7 herausgeben, u.a. die „G7 Leaders‘ Statement on Economic Resilience and Economic Security” sowie die „G7 Leaders‘ Statement on Ukraine“, an der auch der ukrainische Präsident Selenskyj beteiligt war. Zudem ist erwähnenswert, dass die Teilnahme von Staaten des sogenannten globalen Südens als Outreach-Vertreter erreicht werden konnte sowie dass hier die Erklärung „Hiroshima Action Statement for Resilient Global Food Security“ veröffentlicht wurde.
3. Innenpolitik
(1) Nachwahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus und zu den Bezirksversammlungen
Aufgrund von Unzulänglichkeiten bei den Wahlen im September 2021 kam es am 12. Februar dieses Jahres zu einer Wahlwiederholung in Berlin, bei der die CDU mit 28,2% die meisten Stimmen erhielt. Zwar bestand für die frühere Regierende Bürgermeisterin Giffey (SPD) die Option, die Koalition mit Bündnis 90/Die Grünen sowie mit der Partei Die Linke mit hauchdünner Mehrheit fortzusetzen, jedoch entschloss sie sich letztendlich, eine Koalition mit der CDU einzugehen, so dass in Berlin eine schwarz-rote Regierung zustande kam.
Ich hatte am 1. August Gelegenheit, dem neuen Regierenden Bürgermeister Wegner einen Höflichkeitsbesuch abzustatten. Aus diesem Anlass äußerte er u.a. die Absicht, anlässlich des 30-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft mit Tokyo im kommenden Jahr Japan einen Besuch abzustatten, und er machte deutlich, dass er dem Ausbau der Beziehungen zu Tokyo sowie zu Japan aufgeschlossen gegenübersteht.
(2) Weitere Ereignisse
Im Februar absolvierte ich endlich meinen Antrittsbesuch beim baden-württembergischen Ministerpräsidenten Kretschmann und sprach mit ihm über die Beziehungen zwischen Japan und seinem Bundesland sowie zwischen Japan und Deutschland, über die Verteidigungspolitik unserer beiden Länder seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine sowie über die Energiepolitik. Zudem stattete ich im März dem CDU-Vorsitzenden Merz einen Besuch ab; bei dieser Gelegenheit diskutierten wir über die japanisch-deutschen Beziehungen, und er erläuterte mir seine Auffassung zu verschiedenen innenpolitischen Themen.
4. Wirtschaft
Im April ging eine neue Fabrik der Fuji Brandenburg GmbH in Betrieb, ein Tochterunternehmen von Fuji Oil, das Erbsenfasern für die Lebensmittelherstellung produziert. Zusammen mit dem Staatssekretär des brandenburgischen Wirtschaftsministeriums nahm ich an der feierlichen Eröffnung teil und hielt dort ein Grußwort.
In Bezug auf die nach der Coronapandemie wieder stattfindenden Messen besichtigte ich im Februar in Nürnberg auf der Messe für Bio-Lebensmittel (Biofach) sowie im April auf der Hannover Messe Stände japanischer Unternehmen, die sich u.a. in den Bereichen Wasserstoffinfrastruktur, Zubehör für Brennstoffzellen, Forschungsgeräte oder Software für die Cybersicherheit engagieren.
Ende Mai stattete ich Bundesbankpräsident Nagel in der Berliner Filiale der Bundesbank einen Höflichkeitsbesuch ab, bei dem ich mich über die Situation der Wirtschaft und des Finanzsektors in Deutschland informieren ließ.
Als Veranstaltung in der Residenz der Botschaft fand im Mai die Zusammenkunft der in Berlin stationierten Landwirtschaftsattachés statt, an der auch Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir teilnahm. Im Juni fand dort zudem ein gemeinsamer Empfang mit dem Verband der internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) statt, der auch von Staatssekretär Luksic vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr besucht wurde. Automobilhersteller aus Japan sowie Unternehmen aus diesem Bereich präsentierten bei dieser Veranstaltung ihre Produkte.
Zudem nahm ich im April im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mit Blick auf die geplante Eröffnung der Expo 2025 Osaka, Kansai, Japan am 13. April 2025 an der Bekanntgabe des Konzepts des Deutschen Pavillons teil, wo ich neben dem Parlamentarischen Staatssekretär Kellner ein Grußwort hielt.
5. Sport
(1) Special Olympics
Vom 17. bis 25. Juni fanden in Berlin die Special Olympics für Sportler mit geistiger Behinderung statt. Ich selbst war bei der Eröffnungsfeier dabei und besuchte zudem ein Fußballspiel sowie die Schwimmwettbewerbe. Diese Spiele zeichnen sich durch eine besondere familiäre Atmosphäre aus, wie sie nur die Special Olympics bieten. So wurden auch Schwimmer, die weit zurücklagen, mit herzlichem Applaus bedacht. Man konnte deutlich spüren, dass es nicht so sehr um die Platzierung ging, sondern vor allem um die Sympathie mit den teilnehmenden Sportlern.
(2) Fußball
Am 24. März besuchte ich das Freundschaftsspiel der U21-Nationalmannschaften Japans und Deutschlands. Am 9. September trafen dann die beiden ersten Nationalmannschaften bei einem Freundschaftsspiel zusammen. Zudem besuchte der FC Bayern München in diesem Sommer erstmals nach sechzehn Jahren wieder Japan und absolvierte dort Freundschaftsspiele gegen Manchester City und Kawasaki Frontale.
Aus der 1. Bundesliga haben sich leider Endo Wataru nach Liverpool sowie Kamada Daichi nach Lazio Rom verabschiedet, und auch Yoshida Maya ist in die Vereinigten Staaten gewechselt. In der 2. Liga spielt hingegen Machino Shuto, der für die WM in Katar neu in die japanische Auswahl kam, bei Holstein Kiel. Im zweiten Spiel der neuen Saison erzielte er den Siegtreffer und in der vierten Partie erhöhte er das Ergebnis durch sein zweites Tor und zeigte damit bereits eine tolle Leistung. U.a. mit Hayashi Daichi und Okunuki Kanji beim 1. FC Nürnberg nimmt die Zahl der japanischen Spieler weiter zu. Holstein Kiel mit Machino, der 1. FC Magdeburg mit Ito Tatsuya und Fortuna Düsseldorf mit Tanaka Ao starteten erfolgreich in die neue Spielzeit, und ich hoffe, dass die Teams, in denen Spieler aus Japan aktiv sind, in die 1. Liga aufsteigen werden.
Während die Fußball-WM der Frauen für die deutsche Mannschaft enttäuschend verlief, konnten die Nadeshiko aus Japan u.a. Spanien und Norwegen mit einer tollen Leistung bezwingen, um dann leider im Viertelfinale gegen Schweden auszuscheiden. Bedauerlicherweise wechselte KUMAGAI Saki zum AS Rom, jedoch kletterten Japans Fußballfrauen im FIFA-Ranking auf Platz 8, und ich freue mich auf die weiteren Spiele dieses Teams.
(3) Basketball-Weltmeisterschaft
Am 25. August startete die Basketball-WM der Männer mit Japan, den Philippinen und Indonesien als Ko-Veranstalter. Das japanische Team traf im Auftaktspiel in Okinawa auf die deutsche Mannschaft und musste sich angesichts der Überlegenheit dieses Gegners geschlagen geben. Nach Siegen gegen Australien und Finnland zog Deutschland ohne Niederlage in die Zwischenrunde ein. Dort blieb das Team auch gegen Georgien, Slowenien und Lettland siegreich und steht nun im Halbfinale. Ich wünsche der deutschen Mannschaft weiterhin viel Erfolg. Auch Japans Team konnte gegen Finnland einen Rückstand aufholen und siegen. Es verzeichnete insgesamt drei Siege und qualifizierte sich auf diese Weise für die Olympischen Spiele 2024 in Paris.
(4) Schwimm-Weltmeisterschaft
Im Juli fand in Fukuoka die Schwimm-WM der Männer und Frauen statt. Im Freiwasserschwimmen holten Florian Wellbrock und Leonie Beck jeweils Gold auf der 10 km- und 5 km-Strecke und setzten so die Schwimmwelt in Erstaunen.
(5) Volleyball
Im Januar besuchte ich ein Spiel der Berlin Recycling Volleys, bei denen Tsuiki Satoshi, der auch für Japans Nationalmannschaft spielt, als Libero agiert. Dabei konnte ich sein Spiel sowie die große Unterstützung der begeisterten Fans aus nächster Nähe erleben.
6. Kulturaustausch
(1) Film
Die Berliner Filmfestspiele im Februar fanden nach der Coronapandemie im vergangenen Jahr endlich wieder statt. In diesem Jahr war das Programm fast frei von Einschränkungen. Aus Japan wurden u.a. die Filme „#Manhole“ sowie „Suzume“ gezeigt. Dazu kamen #Manhole-Regisseur Kumakiri Kazuyoshi und Hauptdarsteller Nakajima Yuto sowie Regisseur Shinkai Makoto von „Suzume“ nach Berlin.
Als ein Beispiel für die japanisch-deutsche Zusammenarbeit zeigte Yakusho Koji eine tolle Leistung, als er beim Filmfestival in Cannes den Preis als bester Schauspieler für seine Hauptrolle im Film „Perfect Days“ unter der Regie von Wim Wenders gewann.
(2) Japanische Sprache
Im Mai fanden die Preisverleihungen für den Japanisch-Redewettbewerb sowie für den Deutsch-Japanischen Freundschaftspreis statt, der aus Anlass des Jubiläums „160 Jahre Japan-Deutschland“ im Jahr 2021 verliehen wurde. Zudem stattete ich der Gustav-Heinemann-Oberschule in Berlin einen Besuch ab, in der seit dreißig Jahren Japanisch unterrichtet wird. Dies ist eine der wenigen Schulen, in denen die Schüler der Klassenstufen 5 und 6 Japanisch als zweite Fremdsprache wählen können, die dann bis zur 12. Klasse belegt werden kann.
(3) Tag der offenen Tür im Auswärtigen Amt
Am 19. und 20. August veranstaltete das Auswärtige Amt einen Tag der offenen Tür, an dem Japan als diesjähriger G7-Vorsitz sowie Indien als G-20 Vorsitz teilnahmen. Für die Botschaft und die Organisationen mit Japanbezug in Berlin bot dies eine ausgezeichnete Gelegenheit, Japans Kultur wie Speisen und Musik sowie die touristischen Attraktionen des Landes den Menschen in Deutschland zu präsentieren. Dabei beehrte auch Außenministerin Baerbock die japanischen Stände mit ihrem Besuch.
7. Wissenschaft und Technologie
Der Präsidentin der Leibniz-Gemeinschaft, Martina Brockmeier, dem Präsidenten der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, Gerald Haug, und dem Präsidenten der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften, Jan Wörner, stattete ich jeweils Höflichkeitsbesuche ab und sprach mit ihnen über den Austausch zwischen Japan und Deutschland auf dem Gebiet von Wissenschaft und Technologie.
Zudem überreichte im Juni Bundespräsident Steinmeier den Siebold-Preis der Humboldt-Gesellschaft an den Geomikrobiologen Inagaki Fumio, der bei der Japan Agency for Marine-Earth Science and Technology (JAMSTEC) sowie bei der Tohoku University forscht und lehrt. Die Preisverleihung fand im Amtssitz des Bundespräsidenten statt.
In Bezug auf in Deutschland tätige japanische Forscher kamen Ende Februar über sechzig Forscher in Berlin zu einer Austauschveranstaltung zusammen, bei der der Direktor am Max-Planck-Institut für Astrophysik, Komatsu Eiichiro, einen Vortrag hielt.
8. Betreuung der japanischen Bürger in Deutschland
Die Japanische Internationale Schule zu Berlin e.V. zog im April von ihrem bisherigen Standort am Wannsee, in dem sie seit dreißig Jahren residierte, in ihre neuen Räumlichkeiten in Lankwitz um. Während die Planungen für den Umzug seit einigen Jahren vorangetrieben wurden, gestaltete sich die Entscheidung über den neuen Standort inmitten der Coronapandemie äußerst schwierig. Ich freue mich, dass dank des großen Engagements der Beteiligten auf allen Seiten, insbesondere vonseiten des Vorstandsvorsitzenden Takeya Munehisa, der Umzug realisiert werden konnte. Zudem besichtigte ich Ende Mai sowie im Juni die beiden in Berlin ansässigen japanischen Ergänzungsschulen, die Japanische Ergänzungsschule e.V. sowie die Zentrale Schule für Japanisch Berlin e.V. Ich konnte beobachten, dass beide Schulen die schwierige Zeit der Coronapandemie gut überstanden haben und dass die Schüler nun wieder voller Elan Japanisch im Rahmen des normalen Unterrichts lernen.
YANAGI Hidenao
Botschafter von Japan in der Bundesrepublik Deutschland
▹Grußwort von Herrn Botschafter Yanagi für die Homepage der Botschaft (06.01.2023)
▹Grußwort von Herrn Botschafter Yanagi für die Homepage der Botschaft (12.08.2022)
▹Grußwort von Herrn Botschafter Yanagi für die Homepage der Botschaft (06.01.2022)
▹Grußwort von Herrn Botschafter Yanagi für die Homepage der Botschaft (08.01.2021)
Zu diesem Thema
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